TU Wien

TU Wien, Institutsgebäude (BT BA)

Getreidemarkt 9, 1060 Wien
Getreidemarkt 9, 1060 Wien

Institutsgebäude TU Wien

Sanierung und Erweiterung

Nach dem Neubau des Lehartrakts wurden auch die Bestandsgebäude der TU auf dem Areal Getreidemarkt generalsaniert. Entsprechend dem Gesamtkonzept für die Unterbringung der Fakultäten der Technischen Chemie und für Maschinenwesen wurde das ehemalige Laborgebäude zu einem reinen Institutsgebäude mit ausschließlicher Büro- und büroähnlicher Nutzung umgebaut.

Die in der vorhandenen Größe nicht mehr benötigte zweigeschoßige Haustechnikzentrale im Dachgeschoß wurde teilweise zu einem Veranstaltungsraum ausgebaut. Ein neuer Versuchshörsaal für die Fakultät der Technischen Chemie wurde durch das Einziehen einer Zwischendecke im ersten Untergeschoß im dreigeschoßigen Audimax errichtet. Durch den Umbau des Audimax wurde auch die Fluchtwegsituation verbessert.

Fassade Hochhaus
Die vorhandene vorgehängte Trapezblech-/ Fensterbandfassade wurde abgebrochen und durch eine neue wärme- und sonnenschutztechnisch optimierte Fassadenkonstruktion mit integrierter Photovoltaik ersetzt. 

Haustechnik
Für das Projekt „Plus-Energie-Büro“ stellt die BIG dem HdZ+ Team das Gebäude für deren Forschungszwecke zur Verfügung. Federführend und Förderwerber ist die Schoeberl & Poell GmbH mit der TU Wien.

Konzept Haus der Zukunft plus (HdZ+)
Es entstand das größte Plus-Energie-Gebäude Österreichs, welches rund 800 arbeitenden Personen Platz bietet. Der Primärenergiebedarf wird am Standort durch die fassadenintegrierte und am Dach montierte Photovoltaikanlage abgedeckt. Die optimierte Gebäudehülle ermöglicht es, das große Potenzial von passiven Heiz- und Kühlmöglichkeiten zu nutzen. Die Temperierung der Räume erfolgt über Bauteilaktivierung (Heizung und teilweise Kühlung über Rohleitungen im Estrich), die Radiatoren entfallen im Bürobereich. Eine Lüftungsanlage mit Wärme- und Feuchterückgewinnung wird eingesetzt. Durch Kernlüftung und thermische Kopplung der einzelnen Räume wird eine freie Kühlung in der Nacht ermöglicht. Intelligentes Energiemanagement, Green IT und höchste Beleuchtungsoptimierung ermöglichen die Abdeckung des Primärenergiebedarfs durch die Fotovoltaik am Standort (inkl. Zusatzflächen auf Nebengebäuden).

In Räumen mit hohen Belegungsdichten (Hörsäle, Besprechungsräume, Seminarräume) wird über die Bauteilaktivierung im Fußboden und über Kühldecken gekühlt. In den Hörsälen außerhalb des Bürobereichs (3.-10. OG) sind auch Kühlregister und Heizregister in der Lüftungsanlage im Einsatz.

Das Gebäude wird mit Wärme über einen bestehenden Anschluss der Fernwärme Wien versorgt. Die notwendige Kälteenergie wird über zwei in Serie geschaltete Kältemaschinen im 2. Untergeschoß zur Verfügung gestellt. Aktiv gekühlt werden mit diesen Kältemaschinen die Hörsäle, Besprechungs- und Seminarräume.

Oberhalb des Veranstaltungsraums wurde auf dem Dach die um 15° geneigte Photovoltaikanlage auf einer Stahlunterkonstruktion angebracht. Durch diese Neigung wird die Ableitung von Schnee und Regenwasser gewährleistet und es ist ein Selbstreinigungseffekt vorhanden.

Das Bauvorhaben ist von TU Wien, bm:wf und BIG finanziert und im Rahmen von "Haus der Zukunft Plus"* durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft), die KPC (Kommunalkredit Public Consulting) und den Magistrat der Stadt Wien (MA 20 – Energieplanung) gefördert.

Fotos: Gisela Erlacher

Baubeginn
Q1 2012
Fertigstellung
Q4 2014
Architektur
ARGE Hiesmayr - Gallister - Kratochwil
Investitionen
rund 26 Mio. Euro
Nettoraumfläche
rund 13.500 m²
Website

InnovationsAward für bauwerkintegrierte Photovoltaik

Der Preis wurde 2018 zum ersten Mal von der Technologieplattform Photovoltaik in Kooperation mit dem Bundesverband Photovoltaik Austria (PVA), dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, dem Klima- und Energiefonds, ssowie der Stadt Wien, Magistratsabteilung 20 - Energieplanung, verliehen. Er  zeichnet Innovation, Ästhetik und Effizienz beim Einsatz von Photovoltaik aus.  Der Preis wird in den Kategorien "Büro-Neubau", "Sanierung" und "Wohn-Neubau" vergeben. Zusätzlich gibt es noch einen "Sonderpreis" für besonders gelungene Fassadengestaltung.

Eine fünfköpfige Expertenjury aus Architektur und Wissenschaft ermittelte die Kategoriensieger.

Das weltweit erstes Plus-Energie Bürohochhaus, das TU-Gebäude am Wiener Getreidemarkt, erhielt 2018 den InnovationsAward für bauwerkintegrierte Photovoltaik in der Kategorie "Sanierung". Das Energiekonzept stammt von Schöberl & Pöll GmbH | ARGE der Architekten Kratochwil-Waldbauer-Zeinitzer, Arch. Gerhard Kratochwil.

Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass es sich dabei um ein umfassendes energetisches Gesamtkonzept handle, "das den Energiebedarf bis ins Detail reduziert, womit beste Voraussetzungen geschaffen werden, um den Energiebedarf mit PV zu decken. Vorbildwirkung in der Sanierung mit Aspekten von Übertragbarkeit und Wiederholbarkeit. Über dem TUtheSky-Veranstaltungsraum befindet sich eine große PV-Dachfläche als weithin sichtbares – auch städtebaulich wirksames – Zeichen für BIPV."

 

Auszeichnung klima:aktiv Gold

Das Gebäude wurde im Februar 2015 mit der klima:aktiv Plakette Gold Standard ausgezeichnet. Mit einer klima:aktiv Plakette werden nur jene Gebäude ausgezeichnet, die neben der Energieeffizienz auch eine hohe Qualität in der Planung und Ausführung, bei der Verwendung von Baustoffen und der Konstruktion sowie bei Komfort und Raumluftqualität aufweisen.

 
TU Wien
TU Wien
TU Wien
TU Wien
TU Wien
TU Wien