Bibliothek der JKU

BIG Story: Campus im Aufbruch

Campus im Aufbruch

Cambridge, Oxford, Harvard, Yale, Johannes Kepler-Universität (JKU) – die europäischen und amerikanischen Elite-Unis und die Linzer Universität haben mehr gemeinsam als man denkt. Die Lage zum Beispiel, denn die Linzer Uni liegt ebenso wie die traditionsreichen Hochschulen am Rande der Stadt und wurde als eine Art Hochschuldorf auf der grünen Wiese errichtet – als Campus eben.

Eine Idee, die sich bewährt hat, denn seit der Hochschulgründung vor mehr als 50 Jahren stieg die  Hörerzahl von ursprünglich 1.000 auf rund 20.000 Studierende an. Gleichzeitig wuchs auch das Angebot der Universität und damit deren Anforderungen an die Infrastruktur. Diese wird von der BIG gehörig erweitert und stetig verbessert, denn mehr Raum für Lernen, Lehre und Forschung ist dringend notwendig. Immer im Vordergrund: Den Spirit der Campusuniversität noch stärker baulich und architektonisch zu betonen und damit die Identität der JKU weiter zu schärfen.

Eine Erfolgsgeschichte

Auch, wenn die JKU erst Ende der 50er Jahre geplant und 1966 als Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften eröffnet wurde, eiferte sie ihren internationalen Vorbildern in Hinblick auf die Standort-Entscheidung nach. Als Gegenentwurf zu den historisch - oft jahrhundertelang - gewachsenen "Stadtuniversitäten" wollte man im Rahmen der Universitätsneugründung eine Alternative im Grünen bieten.  Neben dem Lehrangebot sollte sie auch mit Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen punkten können. Zusätzlich wurden auf dem Areal auch Wohnmöglichkeiten für Professoren errichtet. Die Intention dahinter war es, die Gemeinschaft von Studierenden und Lehrenden zu stärken und darüber hinaus auch genügend Flächenreserven für das Wachstum der noch jungen Universität zu haben.

Der Plan ging auf: 1966 wurde die rechtswissenschaftliche Fakultät gegründet, vier Jahre später kam die Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät dazu und erhielt 1978 mit dem TNF-Turm ein eigenes, weithin sichtbares Gebäude. Bis in die 90er Jahre wurde der Campus um weitere sechs Gebäude – von der Universitätsbibliothek über die Mensa bis zum "Bankengebäude" - erweitert.
An der Entwicklung des Science Parks und damit einer Erweiterung des Campus war die BIG bereits maßgeblich beteiligt.  2005 ging aus dem von ihr ausgelobten einstufigen, offenen EU-weiten Architekturwettbewerb das Wiener Architekturbüro Caramel Architekten als Sieger hervor. Zwischen 2007 und 2012 wurden die Bauteile 1 bis 3 des Science Parks realisiert. Eine von der BIG errichtete Unterführung verbindet ihn mit dem bestehenden Campus. Die futuristisch anmutenden Bauteile beherbergen neben naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen auch Partnerunternehmen  der JKU mit starkem Bezug zur universitären Forschung und Weiterbildung.

Raum für wissenschaftliche Exzellenz

Die JKU hat es sich zum Ziel gesetzt, ins Spitzenfeld der europäischen Hochschulrankings vorzurücken. Die BIG trägt mit der Schaffung der passenden Infrastruktur dazu bei, auch die räumlichen Voraussetzungen für wissenschaftliche Exzellenz zu schaffen.  

Universität als Lebensraum

Ausgangspunkt für die Neu- und Umgestaltung war der 2015 von der BIG ausgeschriebene Campuswettbewerb. Gefragt waren nicht nur punktuelle Lösungen, sondern wegweisende Ideen für das große Ganze, die sich etappenweise umsetzen lassen. Neben inspirierender Architektur waren auch eine harmonische Integration in den Campus und gezielte Weiterentwicklung des Bestandes wesentliche Kriterien. Schließlich soll der Campus nicht nur Arbeits-, sondern Lebensort sein.

Nach einem EU-weiten, nicht offenen, einstufigem Realisierungswettbewerb erhielt das Linzer Büro Riepl Riepl Architekten ZT GmbH vor drei Jahren den Zuschlag. Seit 2018 wird gebaut; die ersten beiden Projekte wurden heuer fertiggestellt. So arbeiten im LIT Open Innovation Center bereits seit Juni die besten Köpfe an der Weiterentwicklung von Industrie 4.0 und der sanierte TNF-Turm wurde um einen Thinktank und eine schwebende Plattform erweitert.

Als nächstes folgt bis Jahresende die Fertigstellung der Bibliothekserweiterung und 2020 geht es dann Schlag auf Schlag: Die multifunktionale Kepler Hall, die Neugestaltung der Campusaußenanlagen, das LIT College und Bauteil 4 und 5 des Science Parks werden finalisiert –  sichtbare Zeichen für den Aufbruch in die nächsten 50 Jahre.