Semmelweisareal Haus 1

Semmelweisareal Haus 1

Bastiengasse 26, 1180 Wien, Österreich
Bastiengasse 26, 1180 Wien, Österreich

Semmelweisareal Haus 1

Ein weiterer wichtiger Bildungsraum wird durch die Bundesimmobiliengesellschaft geschaffen. Im 18. Wiener Gemeindebezirk in der ehemaligen Frauenklinik, die nach Ignaz Philipp Semmelweis benannt wurde, zieht nach der geplanten Fertigstellung im Sommer 2025 eine Höhere Bundeslehranstalt (HBLA) und eine Bundesfachschule (BFS) für wirtschaftliche Berufe in den ehemaligen Verwaltungspavillon – Haus 1 – ein.

Die Semmelweisklinik war seit Mitte des 20. Jahrhunderts einer der wichtigsten Geburtenkliniken von Wien. 2019 übersiedelte sie ins Krankenhaus Nord. Dadurch wurden Flächen frei, die nun wieder einer Nutzung mit gesellschaftlichem Mehrwert zugeführt werden. Als Liegenschaftseigentümerin hat die BIG einen EU-weiten, einstufigen, offenen Realisierungswettbewerb für die Generalsanierung und Funktionsadaptierung des ehemaligen Direktions- und Verwaltungsgebäude ausgelobt. Den Wettbewerb hat das Wiener Architekturbüro Silberpfeil-Architekten für sich entschieden.

Moderne Lernstrukturen 

In den denkmalgeschützten Pavillons entstehen Lernräume für 16 Stammklassen auf über 5.650 m². 480 Schülerinnen und Schüler gelangen über den neuen Haupteingang, der an der Nordseite des Areals liegen wird, in einen Zubau mit Eingangsbereich und Garderoben. Eine großzügige Aula ist dort angesiedelt, die als Aufenthaltsort dient und eine Verbindungsachse im Souterrain schafft. Sie führt u.a. in das Lern- und Informationszentrum (LIZ) samt Bibliothek und zum Buffet.

Über drei Stiegenhäuser gelangt man in die oberen Stockwerke. Das Erdgeschoß beherbergt alle Räumlichkeiten für den Praxisunterricht, wie Betriebs- und Einzelplatzküchen sowie einem Speisesaal inklusive Lehrbar. Im ersten Obergeschoß (OG) finden neben Stammklassen Sonderunterrichtsräume ihren Platz. Dort ist auch die Schuldirektion samt Verwaltung angesiedelt. Festivitäten finden nach Fertigstellung im zweiten OG statt, wo ein großer Musik- bzw. Mehrzwecksaal geplant ist. Die Mehrheit der Räume wird dort als Klassenzimmer ausgeführt. Im dritten OG finden sich weitere Stammklassen und mehrere EDV-Räume.

Grüner Bildungs-Hotspot

Zudem wurde darauf geachtet, dass sich die grüne Umgebung der Pavillons in das neue Schularal harmonisch einfügt. Mit ihrer Holzbauweise setzen die Zubauten den umliegenden Park thematisch fort. Die Raumanordnung ist so konzipiert, dass sich Durchblicke durchs Gebäude hinaus ins Grüne ergeben. Die bestehende Dachkonstruktion inklusive Zwischendecke weicht einer zeitgemäßen Holz-Stahl-Konstruktion mit Oberlichtband. Die Dächer der Zubauten sind als Gründächer geplant. Zwischen den Häusern 1 und 2 befindet sich eine Grünoase mit zahlreichen Bäumen und Wiesenflächen- ein schöner Lernort für die Berufsschülerinnen und Berufsschüler. Neben beiden Häusern der ehemaligen Frauenklinik befindet sich auch der Wirtschaftspavillon samt Nebengebäude und einem Turnsaal – ein weiterer geplanter Turnsaal wird das Bewegungsangebot vergrößern. Gemeinsam mit den Häusern der dort bereits angesiedelten Amadeus International School of Music Vienna wird das Semmelweisareal ein Zentrum für Bildung.

 

Baubeginn
Q2 2023
Baufertigstellung
Q2 2025
Investitionen
rund 13 Mio. Euro
Nettoraumfläche
5.600m²

Funktionsadaptierung und Sanierung des historischen Bestandes Semmelweisareal Haus 1

Wettbewerb

EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten für die Funktionsadaptierung und Sanierung des historischen Bestandes Semmelweisareal Haus 1, am Standort 1180 Wien, Bastiengasse 26.

Die Sitzung des Preisgerichts fand am 14. Oktober 2021 statt. Als Gewinner ging die Silberpfeil-Architekten ZT GmbH hervor.

1. Rang = Gewinner

Projekt 09 / Silberpfeil-Architekten ZT GmbH, Fr. DI Tanja Topalovic, 1080 Wien

Auszug aus dem Juryprotokoll

Städtebauliche Kriterien
Dem Projekt liegt die Schaffung einer gemeinsamen Mitte zu Grunde. Die Verlegung des  Haupteingangs in den bestehenden Ehrenhof entspricht den zu erwarteten zukünftigen Benutzerströmen. Der dem Projekt vorgelagerte Grünraum ist gut verständlich und zoniert im Unbewussten die offene Parkanlage.  

Funktionale Kriterien
Die mittige Erschließung ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Benutzer im Haus.

Diese Mitte wird über den mit Norden gelegenen, klar erkennbaren neuen Haupteingang  und die gelungene Verteilung der barrierefreien Längserschließung über eine räumliche  Aula erschlossen. Diese Bewegungsflächen werden durch geschickte gewählte Pausenflächen strukturiert, und in der Gangwirkung unterbrochen. Der Aula sind im Zugangsgeschoß Richtung Bastiengasse Räume mit Allgemeinnutzung zugeschlagen. 

Bestehende Gangflächen werden mit kleinen Eingriffen in die Substanz geschickt in verwendbare Pausenflächen verwandelt.  

Die bestehenden Stiegenhäuser werden belassen. Das Hauptniveau steht im guten räumlichen Dialog mit dem geordneten Außenbereich. 

Das Raumprogramm ist konsequent umgesetzt, die notwendigen organisatorischen Bezüge sind funktional gelöst. Die Fahrradstellplätze sind außerhalb des Bearbeitungsgebiets. 

Architektonische Kriterien
Das Projekt zeichnet sich durch behutsamen Umgang mit der bestehenden Substanz aus. Die Neubauten in ihrer Zurückhaltung bilden eine bewusste Klammer.   

Die vorgelagerten eingeschossigen Bauvolumen im Ehrenhofe geben dem Zugang eine  Fassung und differenzieren die Pufferzone zwischen öffentlichen und privaten Bereich. 
 

2. Rang: Projekt 07 / Schluder Architekten ZT GmbH, 1010 Wien

3. Rang: Projekt 03 / SHARE architects DI3 ZT GmbH, 1120 Wien

Anerkennung: Projekt 06 / Arbeitsgemeinschaft der Architekten DI Gerhard Kratochwil, DI Peter Waldbauer, DI Klaus Zeinitzer, 1190 Wien

Anerkennung: Projekt  10 / knauer architekten ZT GmbH, 1160 Wien

Anerkennung: Projekt  13 / Veit Aschenbrenner Architekten ZT GmbH, 1070 Wien

Verfahrensbetreuer

next-pm ZT GmbH
Spiegelgasse 10/5, 1010 Wien
T +43 1 512 36 66
office@next-pm.at 

 

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