PH Niederösterreich

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Mühlgasse 67, 2500 Baden
Mühlgasse 67, 2500 Baden

Sanierung und Erweiterung der Pädagogische Hochschule Niederösterreich

Innerhalb von drei Jahren wurden das Hochschulgebäude, die Praxisvolksschule sowie die Mensa neu errichtet und der Sportstättentrakt samt Schwimmbad generalsaniert. Das Bestandsgebäude wurde erst nach Fertigstellung abgebrochen. Somit konnten die Neubauten während des laufenden Hochschulbetriebs errichtet werden.

Das Hochschulgebäude ist mit vier Geschoßen das höchste am neuen Schulcampus. Vorlesungen können künftig nicht nur im neu errichteten Hörsaal abgehalten werden, sondern auch in den modernen und lichtdurchfluteten Seminar- und Sonderunterrichtsräumen. Im obersten Geschoß befindet sich die Hochschulverwaltung mit Büros und Besprechungsräumen.

Transparenz und Flexibilität prägen auch die Räumlichkeiten der neuen Praxisvolksschule. Durch den Einsatz großer Glasflächen, sowohl in den Klassen als auch in den Gangbereichen, dringt viel Tageslicht ins Innere und gewährleistet eine natürliche Belichtung. Neun Klassenräume, zwei Sonderunterrichtsräume sowie offene Flächen ermöglichen den Einsatz unterschiedlicher Lehrmethoden.

Im dritten Neubau, der Mensa, befinden sich Küche und Speisesaal auf einer Ebene und ist bereits seit dem Sommer 2016 in Betrieb. Ebenso wurde Ende 2017 der Sportstättentrakt fertiggestellt, dessen Turnsaal im Zuge der Generalsanierung zu einem Mehrzwecksaal mit Sitzflächen und Leinwand nun vielseitig verwendbar ist.

Die Neubauten sowie der Sporttrakt gruppieren sich um einen großzügigen Campusplatz, der teilweise überdacht und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet ist. Neben einem kommunikativen Mehrwert, bietet er auch erweiterten Raum, um diverse Großveranstaltungen abzuhalten. Eine Besonderheit ist das BIG ART Kunst- und Bauprojekt. Über der kreisförmigen Öffnung des Campusplatzes prangt ein Vers aus einem Erich Kästner Gedicht. Die künstlerische Intervention von Karl-Heinz Ströhle erinnert daran, dass Schule weit mehr ist als reine Wissensvermittlung.

Fotos: Hertha Hurnaus
Foto Campusplatz: Gisela Erlacher

Baubeginn
Q1 2015
Fertigstellung
Q4 2017
Investitionen
rund 45 Mio. Euro
Nettoraumfläche Erweiterung
rund 10.600 m²
Nettoraumfläche Sanierung
rund 2.600 m²

Auszug aus dem Juryprotokoll

Die bestehenden Gebäude werden zur Gänze abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Vier einzelne Baukörper werden mittels Flug- dächern miteinander verbunden und so zu einem gemeinsamen Karree zusammengefasst. Durch die geringe Höhenentwicklung und die betont gestreckte Silhouette ist eine Positionierung unmittelbar an der Mühl- gasse möglich. Dadurch wird einerseits in überzeugender Weise dem kleinräumlich-vorstädtischen Maßstab entsprochen, andererseits wird vorausschauend mit dem vorhandenen Areal disponiert: es verbleiben hochwertige Freiflächen im Anschluss an den Neubau, gegebenfalls für ein mögliches Erweiterungsprojekt im Norden.

Das Projekt zeichnet sich insbesondere durch seine sensibel gestalteten Außen- und Innenraumsequenzen aus: es entsteht ein Campus mit unverwechselbarer Atmosphäre. Durch das Absenken des Turnsaales wird die Lagerhaftigkeit des Gesamterscheinungsbildes gestärkt und dem Ensemble ein ihm eigenes spannungsvolles Wechselspiel von Blickbe- ziehungen verliehen. Dennoch wird letzteres im Preisgericht kontro- versiell diskutiert, da in der vorliegenden Projektfassung eine interne witterungsgeschützte Verbindung lediglich im UG angeboten wird.

Die Gebäude der Hochschule und der Praxisschulen sind sehr kompakt und in der inneren Erschließung effizient entwickelt.
Bedauert wird der Mangel an kommunikativen Zonen, die allerdings im Rahmen des Konzepts mit etwas mehr räumlicher Großzügigkeit geschaffen werden könnten.
Die bauliche Umsetzung kann unter Zuhilfenahme einfacher Konstruk- tionsmittel, wie sie der Bauaufgabe sowie dem räumlichen Konzept entsprechen, erfolgen.
Ein großer Vorteil des Projektes liegt in der intelligenten Positionierung des Neubaus, der ohne zwischenzeitliche Behelfsunterkünfte realisiert werden kann.

Das Preisgericht sieht in dem vorliegenden Projekt einen eigenständigen und urbanen Beitrag zur Schulraumdebatte.

 

1. Nachrücker: Projekt 7 - Alexa Zahn Architekten, 1070 Wien

 

2. Nachrücker: Projekt 4 - ARGE Architekten Radler/Kowatsch ZT GmbH/Architekt DI Roland Urmann

Verfahrensbetreuung

Arch. Dipl.-Ing. Helmut Kunze
Pfarrwiesengasse 18/2/10
T + 43 1 320 53 23
F + 43 1 320 53 95
arch.kunze(at)aon.at

 
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