Meduni Wien Josephinum Fassade

Josephinum der Medizinischen Universität Wien

Währinger Str. 25, 1090 Wien
Währinger Str. 25, 1090 Wien

Sanierung Josephinum Wien

Auf rund 1.000 m2 Ausstellungsfläche beherbergt das Josephinum eine neu konzipierte medizinhistorische Ausstellung mit zeitgemäßen Schwerpunkten, die einen breiten Bogen von der Gründungszeit des Hauses bis hin zur heutigen Hightech-Medizin spannt. Die größte Attraktion des Josephinums stellen die weltberühmten anatomischen Wachsmodelle dar. Kaiser Joseph II. hatte die Sammlung in Florenz angekauft und in der von ihm 1785 gegründeten "militär-chirurgischen Josephs-Akademie" zu Lehrzwecken präsentiert. Nach der Sanierung sind die Wachsmodelle nun wieder in historischer Aufstellung in ihren Originalvitrinen aus Rosenholz und mundgeblasenem, venezianischem Glas zu sehen.

Zu den weiteren Highlights des Josephinums gehören die chirurgische Instrumentensammlung von Alessandro Giovanni Brambilla aus dem 18. Jahrhundert, das erste Endoskop der Welt aus dem Jahr 1806, der präparierte Magen, an dem Theodor Billroth 1880 die weltweit erste erfolgreiche Magenresektion vornahm, ein handgeschriebener Lebenslauf von Sigmund Freud und die Feile, mit der Kaiserin Elisabeth in Genf ermordet wurde. Neben der Präsentation historischer Objekte vereint das von Kurator Niko Wahl und dem Team des Josephinums neu entwickelte Museumskonzept nun ein universitäres Sammlungsdepot mit einer wandelbaren Ausstellungsfläche und thematisiert auch aktuelle bioethische Debatten.

Historischer Hörsaal

Neben erstmals öffentlich gezeigten Sammelobjekten ist auch das denkmalgeschützte Gebäude selbst nach umfassender Sanierung durch die Bundesimmobiliengesellschaft einen Besuch wert. Bausünden aus den vorigen Jahrzehnten wurden rückgebaut, überholte Raumstrukturen an die modernen Ansprüche eines Museumsbetriebs angepasst und der josephinische Repräsentationsbau kann wieder zentral über den Haupteingang betreten werden. Eine Besonderheit ist die Wiederherstellung des historischen, ursprünglich über zwei Stockwerke reichenden Hörsaals, der in den 1940er Jahren durch die Anbringung einer Zwischendecke unterteilt wurde. Bei der Entfernung der Decke wurden auch die originalen Wandmalereien von 1785 freigelegt und teilweise ergänzt. Der halbrunde, neun Meter hohe Hörsaal soll künftig für Veranstaltungen und Konzerte genützt werden.

Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen wurden vom Grazer Architekturbüro eep Architekten geplant und erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Die Bundesimmobiliengesellschaft hat rund 11 Mio. Euro in die Sanierung investiert.

Baubeginn
Februar 2019
Fertigstellung
August 2021
Nettoraumfläche
5.700 m²
Investition
11 Mio. Euro
Mieter / Nutzer
Medizinische Universität Wien
Architektur historisch
Isidore Canevale

Sanierung des denkmalgeschützten Josephinums

Wettbewerb

Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung für die Generalplanersuche für die Sanierung des denkmalgeschützten Josephinums am Standort 1090 Wien, Währingerstraße 25.

Die Sitzung der Bewertungskommission fand am 29. Jänner 2018 statt. Als Gewinner ging die  Bietergemeinschaft Josephinum Wien (eep Architekten ZT GmbH und Gangoly Kristiner Architekten ZT GmbH hervor.

1. Rang = Gewinner

Projekt 1: Bietergemeinschaft Josephinum Wien
eep architekten ZT GmbH und Gangoly Kristiner Architekten ZT GmbH

Auszug aus dem Juryprotokoll

Der Entwurf überzeugt durch seine sehr klare und einfache Konzeption und die Konzentration auf das Wesentliche. Das Haus wird mit hohem architektonischen Anspruch in seine ursprüngliche strenge Form zurückgeführt. Die historischen Räume werden wieder entsprechend erlebbar gemacht. So wird auch der ehemalige Hörsaal in seiner historischen Dimension wiederhergestellt.

Im Innenraum, insbesondere in Ausstellungsbereichen, wird diese Entwurfsidee bei der Auswahl der Materialien der Oberflächen konsequent fortgesetzt und bietet so ein angemessenes Umfeld für die Präsentation der Ausstellungsstücke.

Auch die Gestaltung des Ehrenhofs in seiner ursprünglich konzipierten Form zeigt diese reduzierte, ruhige Grundhaltung, die das josephinische Bauwerk so optimal zur Wirkung bringt und gleichzeitig einen vielfältigen und hohen Gebrauchswert erlaubt.

Positiv werden auch die Öffnung des Gebäudes zum ehemaligen Kräuterhof über die nun betonte zentrale Achse und die Positionierung des Cafes gesehen. 
Insgesamt wurde das Haus in seiner Geschichte gut interpretiert und die Eingriffe sehr bewusst gesetzt.

 

2. Rang: Projekt 2 /Bietergemeinschaft ARGE lottersberger messner Architekten  und  AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH

3. Rang: Projekt 3 / Neumayer ZT GmbH

4. Rang: Projekt 4, Wehdorn Architekten ZT GmbH

5. Rang: Projekt 5, Bietergemeinschaft ARGE Groh - Rataplan 
(DI Lukas Groh und Rataplan Architektur ZT GmbH)

Verfahrensbetreuung

ZT DI Andrea Hinterleitner-Sedlacek
Invalidenstraße 3/12a
1030 Wien
T +43 1 877 48 11
F +43 1 877 48 54 
M office(at)zt-hilei.at

 
Meduni Wien Josephinum Fassade
Historischer Hörsaal im Josephinum
Restaurierung des Hörsaals im Josephinum
Historischer Hörsaal im Josephinum