Historisches Glashaus | Botanischer Garten Uni Graz
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Historisches Gewächshaus der Universität Graz

Schubertstraße 59, 8010 Graz
Schubertstraße 59, 8010 Graz

Baujuwel in Grün

Neubau

Das historische Gewächshaus im botanischen Garten zählt zu den ältesten erhaltenen Bauten der Universität Graz und steht im Eigentum der BIG. Nachdem das denkmalgeschützte Baujuwel einige Jahre aus Sicherheitsgründen gesperrt war, wurde es von der BIG saniert und wird jetzt wieder für Forschung genutzt. Im zentral gelegenen Haupttrakt des Gebäudes entstand ein attraktiver Vortragsraum, der für universitäre Veranstaltungen genutzt wird.

Das Gewächshaus ist in fünf Teilhäuser gegliedert – mit dem Palmen- oder Tropenhaus in der Mitte. Bei den meisten Palmenhäusern in europäischen Städten stand die gesellschaftliche Repräsentation im Vordergrund. Anders in Graz: Das Gewächshaus im botanischen Garten ist ein funktional reduzierter Ingenieursbau, bei dem schon bei der Planung der Forschungsaspekt im Zentrum stand.

Architektonisch betrachtet, handelt es sich um einen Avantgardebau, der Strömungen des 20. Jahrhunderts vorwegnimmt. Das Gewächshaus wurde zwischen 1888 und 1889 von der Wiener Eisenkonstruktionsfirma Ig. Gridl errichtet, die das erste Stahlbauunternehmen in der Monarchie war. In dieser Zeit verbreitete sich auch in Österreich-Ungarn der Einsatz von Stahlbau als technisches und architektonisches Bauelement. Spezialisiert war Ig. Gridl auf Gewächshäuser ebenso wie auf Theater, wo man wegen der großen Brandgefahr Holz- durch Stahlkonstruktionen ersetzte.

Die BIG hat das 130 Jahre alte Gewächshaus vom Fundament bis zur charakteristischen Stahlkonstruktion saniert, natürlich in laufender und enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Um das Gebäude als Forschungsstandort fit zu machen und als denkmalgeschütztes Baujuwel zu erhalten, musste die gesamte Verglasung getauscht werden. Jetzt kommen spezielle Fenstergläser zum Einsatz, die das komplette UV-Strahlenspektrum durchlassen, das die Pflanzen zum Gedeihen brauchen. Brandschutz, Sonnenschutz und Beleuchtung wurden erneuert und das Gebäude wurde barrierefrei erschlossen.

Als sichtbarste Maßnahme der Sanierung wurde die teils verrostete historische Eisenkonstruktion professionell begutachtet, saniert und wieder im bauzeitlichen Grün gestrichen.

Baubeginn
Juni 2020
Fertigstellung
Juli 2021
Nettoraumfläche
550 m²
Investition
4 Mio. Euro
Mieter und Nutzer
Architektur historisch
Eisenkonstruktionsfirma Ig. Gridl
Architektur Sanierung
eep architekten ZT GmbH
Architekturfotos
David Schreyer
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Botanischer Garten_Schreyer David
Botanischer Garten_Schreyer David
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