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Haus der Bildungswissenschaften

Universitätspl. 4, 8010 Graz
Universitätspl. 4, 8010 Graz

Haus der Bildungswissenschaften der Universität Graz

Der Campus der Uni Graz wird noch attraktiver und klimafreundlicher. Die Bundesimmobiliengesellschaft saniert das 125 Jahre alte, denkmalgeschützte Gebäude Universitätsplatz 4 von Grund auf: Der Dachgeschoßausbau aus den 1980er-Jahren wird rückgebaut und dann barrierefrei und thermisch verbessert neu aufgebaut, die neue Dachfläche erhält eine Photovoltaikanlage. Neue Glasgalerien in den Innenhöfen dienen zur barrierefreien Erschließung und das Untergeschoß wird zur Garage für 300 Fahrräder. Wo früher medizinische Institute beheimatet waren, werden dann 2027 die Bildungswissenschaften der Universität Graz einziehen.

Historische Substanz, modernes Innenleben

Die historische Substanz wird behutsam adaptiert, um modernen Anforderungen gerecht zu werden. Die Gestaltung des Umbaus hat das Grazer Architekten-Team Domenig & Wallner ZT-GmbH übernommen.

Genau 125 Jahre nach der Eröffnung des Gebäudes, das vom Architekten Wilhelm von Rezori entworfen wurde, bekommt die 10.200 m² große Nettoraumfläche (5.200 m² Nutzfläche) auch neue Nutzer:innen. Im Sommer 2027 werden die Arbeitsbereiche der Erziehungs- und Bildungswissenschaften, die derzeit auf mehrere Standorte verteilt sind, sowie das Dekanat der Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen (URBI) Fakultät einziehen.

Zwei neue Aufzüge stellen den barrierefreien Zugang sicher. Der Dachgeschoßausbau aus den 1980er-Jahren wird rückgebaut, dann barrierefrei und thermisch verbessert sowie neu aufgebaut. Es wird künftig zahlreiche Seminarräume beherbergen. Zwei neue Glasgalerien in den beiden Innenhöfen werden auf einer Ebene die Etagen miteinander verbinden. Die historische Fassade bleibt erhalten.

Ressourcenschonend und klimafreundlich

Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage errichtet, die umgerechnet den jährlichen Energiebedarf von rund 18 Einfamilienhäusern deckt. Beheizt wird das Gebäude über ein Niedrigtemperatursystem, das aus Wärme von Servern aus dem benachbarten RESOWI-Zentrum sowie der geplanten Geothermie-Anlage des Graz Center of Physics gespeist wird. Der nachhaltigen Mobilität wird ebenfalls Augenmerk geschenkt: Im Untergeschoß entsteht eine Garage für 300 Fahrräder.

Auseinandersetzung mit dem Erbe

Seit der Errichtung 1899 waren im Gebäude die Institute der Med Uni Graz beheimatet, die auf den neuen Campus beim LKH Graz übersiedelt sind. Die Generalsanierung und neue Verwendung nutzen Uni Graz und BIG auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem historischen Erbe. Ein Objekt, das an Anton Werkgartner (1890-1970) erinnert, wirft Fragen auf. Dem Gerichtsmediziner wurde 1963 im Hörsaal ein Mosaik gewidmet, das der Maler und Grafiker Fritz Silberbauer gestaltet hatte.

In Kooperation mit der Med Uni Graz soll den Umgang mit dem Erinnerungszeichen bearbeiten. Die wissenschaftliche Begleitung hat Zeithistoriker Gerald Lamprecht übernommen. Der Mediziner Werkgartner war vor 1938 illegaler Nationalsozialist und kam 1939 an die damalige Medizinische Fakultät. Nach 1945 wurde er im Zuge der Entnazifizierung entlassen, kehrte aber in den 1950er-Jahren als Professor an die Universität retour. Wie das Wirken Werkgartners und der Gerichtsmedizin in der NS-Zeit aussah, soll untersucht werden. 
 

Nettoraumfläche
10.200 m²
Inbetriebnahme
Wintersemester 2027
Mieter & Nutzer
Universität Graz
Architektur
Domenig & Wallner ZT-GmbH