Data House und SAL Building - TU Graz

Inffeldgasse, 8010 Graz
Inffeldgasse, 8010 Graz

Campus Inffeldgasse der TU Graz - Data House und SAL Building

Das Data House und das SAL Building entstehen auf einer 8.800 m² großen Grundstücksfläche in der Sandgasse. Gemeinsam bieten sie rund 20.000 m² Nettoraumfläche. Das Investitionsvolumen beträgt rund 55 Mio. Euro. Die Fertigstellung der Gebäude ist für Juli 2022 (Data House) und Jänner 2023 (SAL Building) geplant.

Campus-Charakter und nachhaltiges Bauen

Mit den beiden Neubauten entsteht am Standort Inffeldgasse der TU Graz auch atmosphärisch ein vollständiger Uni-Campus. Die beiden Baukörper SAL Building und Data House sind nach dem gleichen Prinzip gestaltet und bestehen im Grundriss aus jeweils fünf trapezförmigen Bauteilen. Das SAL Building öffnet sich mit seinen Vorplätzen und Eingangsbereichen in Richtung der bestehenden Gebäude am Gelände. Das Data House ist Richtung Sandgasse orientiert und schafft die Verbindung zur Umgebung.

Es entstehen Plätze, Grünflächen und Alleen, die dem Areal zusätzlichen Campus-Charakter verleihen. Die Gliederung der Gebäude ist von der Idee und Forderung nach einem kommunikativen Raumkonzept getragen, das flexibel auf unterschiedliche Nutzergruppen und Nutzerbedürfnisse reagieren kann. So kann etwa die Größe der Innenräume flexibel gestaltet werden, was die Gebäude ökonomisch und ökologisch nachhaltig macht und den Lebenszyklus des Gebäudes verlängert.

Auch Bauweise und Energiekonzept sind nachhaltig. Die Gebäudehülle etwa besteht aus Passivhauskomponenten, die massive Betonbauweise sorgt für eine hohe Speichermasse und reduziert den Heiz- und Kühlbedarf; für das Flachdach ist eine extensive Begrünung vorgesehen. Der Entwurf stammt vom portugiesischen Architekturbüro everySIZE arquitectura limitada und ging als Sieger aus einem internationalen Architekturwettbewerb hervor.

Zentrum für Data Science

Das Data House wird neue Heimat für das Institute of Interactive Systems and Data Science der TU Graz und für das Grazer Know-Center. Mehr als 500 Menschen werden sich im Data House zukünftig Innovationen im Digitalisierungsbereich widmen. Auch der Start-up-Inkubator Science Park Graz wird mit einer Vielzahl seiner Start-ups hier untergebracht. Sowohl neu gegründete als auch etablierte Unternehmen kooperieren in den Räumlichkeiten künftig gemeinsam mit den Forschenden an neuen Methoden der Data-Science und künstlichen Intelligenz.

Die räumliche Gliederung befördert dabei die Durchgängigkeit von universitärer Forschung hin zur Umsetzung in den Unternehmen. Rund 4.400 m² des Gebäudes werden universitär genutzt, 3.900 m² sind für die Nutzung durch Unternehmen reserviert. Neben Labor- und Büroflächen sind auch Seminarräume und Aufenthaltsbereiche für Studierende vorgesehen. Das Data House ist ein Gemeinschaftsprojekt der TU Graz mit der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG. Die Errichtung erfolgt über eine gemeinsame Gesellschaft, an der die TU Graz zu zwei Drittel und die SFG zu einem Drittel beteiligt ist. Die Kosten belaufen sich auf rund 26 Millionen Euro, Mittel kommen auch aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Neue Zentrale für Spitzenforschung im Bereich elektronikbasierter Systeme

Die Silicon Austria Labs GmbH (SAL), die an elektronikbasierten Systemen forscht, bekommt mit dem SAL Building nun ein eigenes Hauptsitzgebäude am Campus Inffeldgasse. Im neuen SAL Building können zukünftig über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein.

 

Baubeginn
Q3 2020
Fertigstellung
Data House Q3 2022, SAL Building Q1 2023
Nettoraumfläche
20.000 m² (beide Gebäude)
Architekt
everySIZE arquitectura limitada
Website

Neubau des Institutsgebäudes "Silicon Austria Labs"

Wettbewerb

EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen für den Neubau des Institutsgebäudes "Silicon Austria Labs" und weiterer Institutsgebäude im Bereich des Campus Inffeldgasse der Technischen Universität Graz.

Die Preisgerichtssitzungen fanden am 16. und 17.07.2018 statt.
Als Gewinner ging das Architekturbüro EverySIZE Arquitectura aus Lissabon hervor.

1. Preis = Gewinner

Projekt 12 / EverySIZE Arquitectura, Lissabon

Auszug aus dem Juryprotokoll

Eingespannt zwischen den Linearitäten von Sandgasse und Inffeldgasse 16 mäandriert entlang einer inneren Achse ein System im Grundriss trapezförmiger Bauteile. Die Rhythmik des luftigen Wechsels von Geschlossen und Offen bietet eine Vielzahl von sich nach außen weitenden Höfen. Wirft das SAL-Gebäude an der Kreuzung im Westen klar seinen Anker, so reagiert der 2. Bauabschnitt als gespiegelter Bruder mit einer platzartigen Öffnung auf die zentrale Nord-Süd-Wegachse des TU-Geländes.

Trotz der Verwendung gleicher Elemente und eines gleichen Systems unterbleibt durch die Maßnahme der Spiegelung und das leichte Auseinanderrücken der Objekte jede Monotonie. Setzen die Projektanten den Hauptzugang für Bauabschnitt 2 an der Sandgasse und der Erschließungsachse der TU, so legen sie den Hauptzugang des SAL-Gebäudes an die innere südliche Grünachse.

Durch Einrückung des Erdgeschoßes sind die Haupteingänge großzügig überdacht, somit klar konnotiert. Die innenräumliche Organisation ist übersichtlich, konzis und zugleich räumlich reich. Logisch sind an die verbindende Wegachse die Vertikalerschließungen und die bedienenden Räume angelagert. Jeder Cluster kann sowohl als autonome Einheit, als auch in Verbindung mit allen anderen Fingern genutzt werden. In jeder zweiten Nische sitzt eine Vertikalerschließung, die zu den zusammenarbeitenden Einheiten über die Geschoße hinweig die rasche Verbindung ermöglicht. 

Alle Bürobereiche liegen an Ost- oder Westfassaden, das heißt vermeiden die Themperaturextreme. Zugleich steht die visuelle Verbindung über die Höfe für jenes Gemeinsame, welches das SAL-Institut vereint. Die angedachte Fassadierung erscheint im Hinblick auf Proportionierung und Verteilung der Fensteröffnungen und der auf einer Pixel-Idee fußenden Oberflächengestaltung zu rigid. Hier sind weitere Überlegungen und Variantenstudien zum Zwecke des Erreichens einer Kohärenz mit den sehr klaren Volumetrien angebracht.

Das Projekt 12 besticht durch hervorragende Erschließung und Belichtung der V-förmigen Einheiten. Bei hoher Flächennutzung werden alle Anforderungen an das Projekt sehr gut erfüllt.

 

2. Preis: Projekt 22 / Thoma Architekten, Berlin

3. Preis: Projekt 08 / Roland Heyzl, Graz

Anerkennung: Projekt 06 / Heri & Salli Architektur, Wien mit Halm-Kaschnig-Wührer, Graz

Anerkennung: Projekt 17 / ZT Arquitectos, Lissabon, Arch. DI Thomas Zinterl

Anerkennung: Projekt 20 / NMB Architekten, Wien Arch. DI Sascha Bradic

Verfahrensbetreuung

ARGEWO - Dr. Nikolaus Hellmayr Architektur
Dr.-Robert-Graf-Str. 23/66
8010 Graz
T +43 676 566 90 80
F +43 1 2533 033 3040
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