Campus Akademie | Österreichische Akademie der Wissenschaften

Mit der Sanierung des Campus Akademie ist aus einem heterogenen Gebäudekomplex, der über viele Jahrhunderte gewachsen war, ein durchdachtes, einzigartiges Ensemble mit Campus-Charakter entstanden. Der bisher unzugängliche, rund 1.700 m² große Innenhof des ehemaligen Jesuitenkollegiums mit seinerzeit zugemauerten Arkaden und vernachlässigten Grünfläche steht seit seiner Sanierung für Besucherinnen und Besucher offen. Er präsentiert sich heute als großzügiger Arkadenhof mit mediterranem Flair im ursprünglichen Sinne der Erbauer. Ein absolutes Highlight des Ensembles ist die Jesuitenbibliothek mit ihrem 350 m² großen Lesesaal samt Galerie. Sie wurde – ohne Bücher oder auch nur Bücherregale – in den vergangenen Jahrzehnten völlig zweckentfremdet genutzt. Durch die Sanierung hat sie eine  moderne Ausstattung bekommen und tausende Laufmeter historische und zeitgenössische Bücher sind wieder eingezogen.

Das ÖAW-Hauptgebäude am Dr.-Ignaz-Seipel-Platz erfuhr eine umfassende Funktionssanierung: Haustechnik und Elektronik wurden weitestgehend erneuert oder ergänzt, Brandschutz und Fluchtwege wurden auf den neuesten Stand gebracht, die historischen Türen wurden ertüchtigt und das Gebäude wurde an die Fernkälte angeschlossen. Für die barrierefreie Erschließung wurden zwei neue Lifte eingebaut, die behutsam in den denkmalgeschützten Bestand eingreifen.

Grüner Arkadenhof und wiedererrichtete Bibliothek

Das ehemalige Jesuitenkolleg mit der Adresse Postgasse 7-9 wurde aufwändig generalsaniert. "Bausünden" und überholte Raumstrukturen aus den letzten Jahrzehnten wurden, in enger Absprache mit dem Bundesdenkmalamt, wieder rückgebaut bzw. an die aktuellen Bedürfnisse der Mieter angepasst.

Zwei Highlights sind die Neugestaltung des Arkadenhofs und die Wiedererrichtung der ehemaligen Jesuitenbibliothek in ursprünglicher Funktionalität und moderner Formensprache.  Der Innenhof, der im Erdgeschoß von über Jahrhunderte vermauerten und nun erstmals wieder geöffneten historischen Arkadenbögen eingefasst wird, erfuhr eine Neugestaltung mit Grünfläche, Sitzbereichen und Bepflanzungen und ist zu Betriebszeiten öffentlich zugänglich . Er kann über einen einladenden Eingang von der Bäckerstraße aus erreicht werden, der zugleich das neue Entrée für den gesamten Campus Akademie geworden ist. Im Zuge dieser neuen Adressbildung wurde auch der zuvor wenig attraktive Durchgang in der Bäckerstraße freundlicher gestaltet.

An die prachtvolle Vergangenheit der ehemaligen Jesuitenbibliothek erinnert das hervorragend erhaltene, rund 240 m² große spätbarocke Deckenfresko von Anton Hertzog. Nach Jahren der wenig erbaulichen Zwischennutzung durch Passamt und Polizeisportverein erhieltdie Bibliothek ihre ursprüngliche Nutzung zurück. Ausgestattet mit neuen Bücherregalen, zeitgemäßen Lese- und Rechercheplätzen sowie einer wiederhergestellten Galerie, die der Saal auch ursprünglich beherbergte, steht hier ein Großteil der über 400.000 Bände der ÖAW-Bibliothek für Wissenschaft und Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen wurden von Architekturbüro Riepl Kaufmann Bammer geplant, das sich in einem EU-weiten Wettbewerb durchsetzen konnte. Der Entwurf überzeugte insbesondere durch innovative architektonische Lösungen im denkmalgeschützten Ensemble sowie durch hohe Funktionalität und Wirtschaftlichkeit.