BRG Gröhrmühlgasse
BG/BRG Gröhrmühlgasse
Seit 1981 besteht das BG/BRG Gröhrmühlgasse am Standort in Wiener Neustadt. Nachhaltig in die Zukunft geführt wird die Schule nun von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Um 30 Millionen Euro wird das Gebäude saniert und erweitert. Die denkmalgeschützte Villa, die sich neben der Schule befindet, wird ebenfalls saniert und für den Schulbetrieb genutzt. Geplante Fertigstellung ist im Sommer 2024.
Bestandgebäude thermisch optimiert und weitere Klassen im Neubau
Das Bestandsgebäude aus dem Jahr 1981 wird thermisch optimiert. Dabei werden alle Fenster und Außenjalousien getauscht sowie Fassade, und Dächer hochwertig gedämmt. Der neu angeschlossene Zubau bietet mit sieben weiteren Stammklassen, drei zusätzlichen Sonderunterrichtsräumen und einer Dreifachturnhalle genügend Platz für die rund 1.000 Schülerinnen und Schüler sowie 94 Lehrkräfte.
Nahwärmeversorgung mit Luftwärmepumpe
Nach der Erweiterung und Sanierung wird das Schulgebäude den klimaaktiv Silber Standard erfüllen und weist daher viele klimaschonende Aspekte auf. Die hochwärmegedämmte Fassade verringert im Winter Wärmeverluste, gleichzeitig fungiert sie im Sommer durch die Speicherfähigkeit des Betons als Wärmeschutz. Ein angenehmes Raumklima wird durch eine dezentrale Klassenraumlüftung erreicht. Das bedeutet ein kontinuierlicher Luftaustausch in den einzelnen Klassenzimmern wird sichergestellt und die Übertragung der Aerosole reduziert. Über den eingebauten Präsenzmelder erfolgt die Aktivierung der Anlage und der integrierte CO²-Sensor sorgt für eine bedarfsabhängige Regelung der Luftmenge. Für die Temperierung des Neubaus sorgt eine Fußbodenheizung. Dank eines optimalen Tageslichtkonzepts entstehen helle Innenräume und die Beleuchtungsenergie kann reduziert werden. All diese Maßnahmen minimieren Energieverluste und infolge auch die Betriebskosten.
Neuer Verwaltungsbereich
Der Verwaltungsbereich der Schule wird nach Fertigstellung in der benachbarten denkmalgeschützten Villa untergebracht sein. Die Villa wurde 1885 errichtet, wird funktionssaniert und ist nach Baufertigstellung barrierefrei mit dem Schulgebäude verbunden.
Erweiterung und Sanierung BRG Gröhrmühlgasse
Wettbewerb
EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten für die Sanierung und Erweiterung des BRG Gröhrmühlgasse, am Standort 2700 Wiener Neustadt, Gröhrmühlgasse 27.
Die Sitzungen des Preisgerichts fanden am 06. und 07.10.2020 statt. Als Gewinner gingen Ederer + Haghirian Architekten ZT GmbH hervor.
1. Rang = Gewinner
Projekt 03/ Ederer + Haghirian Architekten ZT GmbH, 8010 Graz


Auszug aus dem Juryprotokoll
Städtebauliche Kriterien
Grundgedanke des Projektes ist das Weiterbauen und Ergänzen des Vorhandenen. Der Zubau schließt sich im Westen des Grundstückes an den Bestand an und erweitert die Schule um einen L-förmigen Anbau. Städtebaulich treten jedoch zwei in einander geschobene und in ihrer Geschoßigkeit unterschiedliche Baukörper in Erscheinung, die auf geschickte Art und Weise mit dem großen Volumen umgehen und sich als Ergänzung sehr positiv in die Umgebung einfügen.
An der nördlichen Grundgrenze bleibt die durchgängige Wegeverbindung bestehen, die geforderten Stellplätze finden entsprechend Platz, wünschenswert wäre eine zusätzliche aufwertende Begrünung.
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Funktionale Kriterien
Idee der neuen Ausformulierung des Haupteinganges ist ein nahezu gleichwertiger Zugang zu Souterrain und Erdgeschoß. Beide Geschoße werden direkt vom Außenbereich erschlossen, erhalten einen Windfang und verteilen dadurch sehr geschickt die Schülerströme. Die Garderoben werden sehr gut verteilt, wodurch auch im Souterrain eine Aula entstehen kann, die auch die Turnhalle samt Nebenräumen erschließt und vertikal in der neu geschaffenen und sehr großzügigen Erschließungsspange ihre Fortsetzung findet, die im Sinne einer Aufteilung und Verkürzung der Wegebeziehungen sehr positiv aufgenommen wird.
Das Erdgeschoß erfährt durch die Ergänzung des Neubaus, die richtige Anordnung der Funktionen sowie durch das sehr gute Angebot an Aufenthalts- und Freiflächen eine enorme Aufwertung.
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Architektonische Kriterien
Die Fassadengestaltung kann als klar gegliedert bezeichnet werden und stellt positive Bezüge zum Bestandsgebäude der 80er Jahre her. Der Einsatz von Betonfertigteilen als vorgehängtes Fassadensystem lässt eine hohe Qualität erwarten, der hohe Anteil an Glas und Fensterflächen wird im Sinne der sommerlichen Überwärmung kritisch gesehen. Die Materialwahl im Inneren lässt helle, offene und warme Räume erwarten die die Aufenthaltsqualität sehr unterstützen. Das „Wohlfühlen“ im Raum und die Identifikation mit dem Gebäude werden dadurch ganz wesentlich gefördert.
Ökonomische und Ökologische Kriterien / Nachhaltigkeit
Sowohl die Bauweise in Hinblick auf Material und Tragwerk, als auch die haustechnischen Anlagen sind wohl überlegt und lassen ein ökonomisches Projekt erwarten. Die Überbauung der Turnhalle und auch die Fundamentierung stellen gewisse Herausforde- rungen dar, die im Projekt überzeugend gelöst bzw. mitgedacht wurden. Das Tragwerk des Bestandes wurde nicht verändert, die angedachten Maßnahmen sind gut und mit angemessenem Aufwand realisierbar.
2. Rang: Projekt 11 / YF architekten zt gmbh, Wien
3. Rang: Projekt 29 / Wolfgang Weidinger ZT GmbH, Linz
Anerkennung: Projekt 09 / Franz und Sue ZT GmbH, Wien
Anerkennung: Projekt 17/ Karl und Bremhorst Architekten ZT GmbH, Wien
Anerkennung: Projekt 20 / SHIBUKAWA EDER ARCHITECTS ZT GmbH, Wien
Verfahrensbetreuer
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