Ballonhalle Rendering

Ballonhalle

Franz-Grill-Straße 1A, 1030 Wien
Franz-Grill-Straße 1A, 1030 Wien

Ballonhalle - Akademie der bildenden Künste Wien

Bundesimmobiliengesellschaft adaptiert denkmalgeschütztes Militärgebäude zu modernem und klimafreundlichem Kunstunistandort 

Die Ballonhalle im Wiener Arsenal wurde 1916 als Teil der militärischen Infrastruktur errichtet. Architektonisch ist das denkmalgeschützte Gebäude mit dem charakteristischen Tonnendach und Sichtziegelmauerwerk schon in der Moderne verortet. Jetzt adaptiert die Bundesimmobiliengesellschaft die Ballonhalle und macht daraus einen neuen Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien. Baubeginn ist Ende 2025, ab dem Wintersemester 2027 werden das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst einziehen. 

Der neue Standort der Akademie der bildenden Künste Wien bietet in den Ateliers, Labors, Veranstaltungs- und Seminarräumen künftig den Studierenden der Restaurierung und Konservierung, sowie allen Hörer*innen der naturwissenschaftlichen Bildungsangebote der Universität ausreichend Platz für Lehre, Forschung und Wissenschaftsvermittlung. Die Institute werden bei ihrer Arbeit am neuen Standort zudem also auch mit der neuesten Technik ausgestattet sein.

Einstimmige Entscheidung für Schenker Salvi Weber Architektinnen ZT GmbH

Im ausgewählten Entwurf von Schenker Salvi Weber Architektinnen spiegeln sich die inhaltlichen Schwerpunkte der Institute wider. Die Ballonhalle wird zu einem klar lesbaren Akzent am Eingang des Arsenals, der Baumbestand bleibt soweit wie möglich erhalten und auf die Handhabung der oft sehr fragilen und kunsthistorisch bedeutenden Kunstwerke und Kulturgüter, die künftig in der Ballonhalle untersucht und restauriert werden, wird besondere Rücksicht genommen.

Der Entwurf von Schenker Salvi Weber Architektinnen setzt in den 15 Meter hohen Luftraum der Ballonhalle als ersten Stock eine Art Box auf Stelzen, in der die Seminarräume für die Lehre der Institute untergebracht werden. Das charakteristische Tonnendach und die Außenwände mit hohen Fenstern bleiben mit dieser architektonischen Lösung sichtbar, der weitläufige Raumeindruck der Ballonhalle bleibt erlebbar. In der Ballonhalle werden sich außerdem die Bibliothek und die öffentlichen Veranstaltungsflächen befinden.

Der moderne, weithin sichtbare Zubau besteht aus einer eingeschoßigen Halle für die Werkstätten und Ateliers und einem fünfgeschoßigen Kopfbau als Büro- und Laborgebäude. Der Zubau setzt typische Elemente der Industriearchitektur fort und führt sie in die Gegenwart. Das für Fabriksbauten typische Sheddach (Sägezahndach) der Halle ermöglicht eine gute Ausleuchtung der tiefen Räume mit natürlichem Lichteinfall aus Norden. Das nach Süden ausgerichtete Dach wird als PV-Anlage zur Energiegewinnung genutzt. Der turmartige Kopfbau mit hinterlüfteter Metallfassade verbindet den Zubau mit dem Bestand und überschwebt Teile der Ballonhalle, mit der er über eine Fuge verbunden ist.

Die Wettbewerbsjury begründet ihre Entscheidung für den Entwurf von Schenker Salvi Weber Architekten wie folgt: “Insgesamt handelt es sich um einen sehr überzeugenden Entwurf, der städtebauliche, architektonische, funktionale und ökologische Kriterien synthetisch zusammenführt und dabei einen gelungenen Dialog zwischen Bestands- und Neubau inszeniert.”

Für die Adaptierung der Ballonhalle und für die Neubauteile wird der klimaaktiv Gold-Standard angestrebt. Geothermie wird zum Heizen und zum Kühlen genutzt, aktivierte Betondecken sichern ein konstantes Raumklima, für die Sommermonate wird so keine aktive Kühlung notwendig sein.

Die Bauweise des Zubaus ist kompakt, die Gebäudehülle ist hochwärmegedämmt, es gibt keine unnötig großen Glasflächen, was im Betrieb Energie sparen wird. Der Zubau ist mit einem klaren Grundriss und reversiblen Wänden in Leichtbauweise anpassungsfähig und kann für künftige Nutzungen leicht adaptiert werden. Es kommen Materialien mit niedrigen Emissionswerten zum Einsatz und die Materialien werden so gewählt und verbaut, dass sie nach dem Lebenszyklusende der Gebäude demontiert und wiederverwendet werden können. Damit werden Gebäude zu Rohstoffdepots für künftige Generationen.