AHS Otto-Preminger-Straße
AHS Otto-Preminger-Straße
Nach Entwürfen des Architekturbüros Kronaus Mitterer entsteht in den kommenden zwei Jahren eine moderne AHS mit 36 Stammklassen, drei Normturnsälen und attraktiven, vielseitig nutzbaren Freiflächen. Die Schule mit den Bildungszweigen Gymnasium und Realgymnasium wird nach ihrer Fertigstellung Platz für über 1.000 Schülerinnen und Schüler aus dem Einzugsgebiet des 3. und 10. Wiener Gemeindebezirks sowie rund 100 Lehrerinnen und Lehrer bieten.
Das Schulgebäude wird zur Landstraßer Hauptstraße eine klare Kante als Quartierabschluss bilden und fällt nach Innen in einer großzügigen Terrassenlandschaften ab. Ergänzend zu den Terrassen und den ebenerdigen Freiflächen wird auch die Dachfläche als Sportbereich genutzt. Der Haupteingang in die Schule wird geschützt durch einen großzügigen und überdachten Vorplatz über die Otto-Preminger-Straße erfolgen.
Räumlich werden die Unterstufenklassen in Clustereinheiten organisiert, sodass sich jeweils vier Klassenräume um eine offene Lernzone gruppieren. Dadurch wird sowohl der Austausch der Schülerinnen und Schülern erleichtert als auch klassenübergreifender Unterricht ermöglicht und Gruppenarbeiten erleichtert. Die Oberstufenklassen werden im Departmentsystem mit fachspezifisch eingerichteten Unterrichtsräumen organisiert, wo sogenannte Homebases ein selbstständiges Lernen ermöglichen.
Nachhaltiges Energiesystem
Das gesamte VILLAGE IM DRITTEN wird in puncto Energieversorgung europaweit neue Maßstäbe setzen. So viel Energie wie möglich wird vor Ort produziert und genutzt. Dazu haben Wien Energie und ARE ein energieeffizientes, baufeldübergreifendes Gesamtkonzept für die Wärme-, Kälte- und Stromversorgung der Gebäude entwickelt. Zum Einsatz kommen dabei 500 Erdwärmesonden mit 150 Meter Tiefe, mehrere großflächige Dach-PV-Anlagen mit über einem Megawatt installierter Leistung, Wärmepumpen und ein Anschluss an die Fernwärme. Bis zu 80 Prozent der Heizenergie im VILLAGE IM DRITTEN werden aus lokalen Quellen gewonnen. Für einen größtmöglichen energieeffizienten Betrieb werden unter dem Schulgebäude zur Eigennutzung weitere 24 Geothermie-Sonden mit einer Gesamtlänge von 3.600 Metern angelegt sowie eine PV-Anlage mit 95 kWp am Schuldach installiert. Für den Neubau, der im klimaaktiv Gold Standard errichtet wird, findet keine zusätzliche Flächenversiegelung satt.
Das Quartier VILLAGE IM DRITTEN
Mit dem VILLAGE IM DRITTEN entsteht in Wien Landstraße zwischen dem Landstraßer Gürtel und dem Eurogate I auf rund elf Hektar Fläche ein neues Stadtquartier. Der zentrale öffentliche Park inmitten des Quartiers stellt einen erholsamen Rückzugsort dar und hat eine positive Wirkung auf die gesamte Nachbarschaft. Neben einer nahezu autofreien und fahrradfreundlichen Gestaltung trägt außerdem die Infrastruktur vor Ort zu kurzen Wegen in der Stadt und somit einem umweltschonenden Umgang mit Ressourcen bei. Seit Sommer 2025 beziehen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner das neue Quartier. Der Bau der neuen AHS als wichtige infrastrukturelle Einrichtung trägt zusätzlich zur Stärkung des Quartierstandorts bei.
Wettbewerb
EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten für das Projekt AHS Otto Preminger Straße am Standort 1030 Wien, Otto-Preminger-Straße.
Die Sitzungen des Preisgerichts fanden am 16. und 17.02.2022 statt.
1. Rang = Gewinner
KRONAUS MITTERER ARCHITEKTEN ZT GMBH
Auszug aus dem Juryprotokoll zum Gewinnerprojekt
Das Projekt verfolgt wie auch etliche andere Projektant/innen erfolgreich einen plausiblen städtebaulichen Ansatz: die entlang der Landstraßer Hauptstraße konzentrierte Baumasse nimmt nach innen ins Quartier “Village im Dritten” ab und bildet hier durch eine Gebäudeabtreppung eine „weiche“ Kante zur Nachbarschaft. Im Zwischenraum verbleibt ein großzügiger Freiraum mit Aufenthaltsqualität.
Die Sportplätze sind auf das Dach ausgelagert. Die Nutzungen sind pragmatisch mit sicherer Hand am jeweiligen Ort untergebracht. Der überdeckte Haupteingang befindet sich an der Ecke Otto-Preminger-Straße/ Landstraßer Hauptstraße. Auf dieser Ebene befinden sich auch die Turnsäle. Die „Durststrecke“ zum oberen Hofniveau wird über eine breite Treppe überwunden. Dort befinden sich zum Hof orientiert die allgemeinen Bereiche -Speisen, Mehrzwecksaal und Bibliothek. Die Cluster funktionieren gut und die offenen Lernzonen sind gut belichtet. Die Homebases der Departments werden jeweils an den sich abtreppenden Terrassen über die Geschoße gut aufgeteilt. Die Freiräume werden in bewährter Weise von der unteren Hofebene bis zum Dach über außenliegende Treppen = Fluchtwege verbunden.

2. Rang
Trautsongasse 3/1/2, 1080 Wien
Auszug aus dem Juryprotokoll
Das Projekt hat das Preisgericht sicher am meisten polarisiert. Der hedonistische und mutige Zugang hat auf der einen Seite Freude, auf der anderen, Machbarkeitsbedenken ausgelöst. Das Projekt bekennt sich dazu, dass Schule im Stadtraum als starke Identität in Erscheinung treten darf. Hier wird schließlich die Zukunft verhandelt! Kritisiert wird, dass sich die Seiten nach innen ins Quartier und nach außen zur Straße spiegelgleich zeigen. Die Anordnung entwickelt von innen heraus konsequent ein eigenes Vokabular. Das Konzept bietet in den einzelnen Bereichen innen wie außen fein differenzierte und unterschiedliche Qualitäten für verschiedene Settings und Aktivitäten an, die dem heutigen Schulalltag gerecht wird.
3. Rang
Das Projekt beeindruck vor allem durch eine architektonisch hervorragend gelungene Verbindung der städtebaulich schwierigen Kreuzung Landstraßer Hauptstraße mit dem neu geschaffenen Wohngebiet Otto-Preminger-Straße. Der sechs geschoßige Baukörper bildet an der Kreuzung eine klare Kante, und schließt das Wohngebiet nach Süden zur Landstraßer Hauptstraße ab. Nach Nordwesten schafft der Schulbaukörper mit gleichmäßig abgetreppten, begrünten Lernterrassen einen sanften Übergang zu den neuen Wohnbauten. Die zwei geschoßige Sockelzone springt an der Otto-Preminger-Straße um einige Meter zurück, sodass ein gut proportionierter überdachter Schulvorplatz entsteht. Die gelungene Verschränkung von Innen- und Außenraum ist hervorzuheben.
Verfahrensbetreuer
NEXT PM ZT GMBH
Spiegelgasse 10/5, 1010 Wien
T: +43 1 512 36 66
E-Mail: office@next-pm.at