Agnes-Heller-Haus

Agnes-Heller-Haus

Innrain 52a, 6020 Innsbruck
Innrain 52a, 6020 Innsbruck

Campus Innrain - Neubau für Lehre, Forschung und Verwaltung

Neubau

Der 13.000 m² große Neubau besteht aus zwei Unter- und fünf Obergeschoßen, die einen Sockel mit Terrasse bilden, Richtung Straße bilden weitere fünf Obergeschoße einen Turm, der das Gebäude klar im Stadtraum positioniert. Der Eingangsbereich ist eine baukulturelle Referenz an die Arkaden in der Innsbrucker Altstadt. Der größte Bogen und gleichzeitig Haupteingang ist ein Kunst-am-Bau-Projekt von Peter Sandbichler, das den Titel Portal trägt und aus einem Wettbewerb von BIG ART als Siegerprojekt hervorgegangen ist.  Über dieses skulpturale Entrée gelangt man in ein atemberaubendes, lichtdurchflutetes Atrium mit freitragenden Stiegen. Die eigens für diese Stiegen entworfenen Geländer verstärken die räumliche Wirkung. Über das Atrium bekommen auch die innenliegenden Räume Tageslicht.

Portal von Peter Sandbichler


Im Erdgeschoß ist die öffentlich zugängliche Mensa mit Gastgarten Richtung Innpromenade positioniert, in Richtung der Straße liegt der Eingang zur Expositur des Archäologischen Museums der Universität Innsbruck, das sich im ersten Untergeschoß befindet. Die beiden zweistöckigen Hörsäle sind in den zwei Untergeschoßen positioniert und haben trotzdem Tageslicht, einer davon ist gleichzeitig das Audimax der Universität, hat 600 Sitzplätze und einen spektakulären Blick auf die Nordkette. In den unteren Obergeschoßen befinden sich mit Seminarräumen, Lese- und Lernzonen die Bereiche für die Studierenden. In einem Raum wurde ein Schulklassenzimmer zur praktischen Ausbildung von angehende Lehrer*innen nachgebildet. In den oberen Stockwerken befinden sich Büroräume.

 

Campusentwicklung und Nachhaltigkeit

Wegen der verhältnismäßig kleinen Grundfläche des neuen Gebäudes, sind auf der Liegenschaft großzügige Freiräume entstanden. Dem Ágnes-Heller-Haus ist ein Boulevard für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vorgelagert, der den Innrain mit der Innpromenade verbindet, Richtung Inn befindet sich eine Campuswiese, die von den Studierenden gerne genutzt wird.

Universitätsgebäude sind vielbeanspruchte, öffentliche Gebäude mit hoher Frequenz. Mit dem Ágnes-Heller-Haus ist ein besonders robustes Haus entstanden, das mit Stahlbetonbauweise und besonders strapazierfähigen Oberflächenmaterialen (zum Beispiel für die Böden) langlebig und damit nachhaltig ist. Die kompakte Bauweise vermeidet großflächige Bodenversiegelung und macht den Betrieb des Gebäudes möglichst energieeffizient. Der Grundriss ist so konzipiert, dass bestehende Räume bei Veränderungen im Universitätsbetrieb umfunktioniert werden können, was den Lebenszyklus des Hauses ebenfalls verlängert. Über Betonkernaktivierung wird geheizt und gekühlt, Lüftungsanlagen sind mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, eine PV-Anlage wurde während des Baus vorbereitet und wird demnächst montiert.

Baubeginn
April 2020
Eröffnung
Dezember 2023
Nutzfläche
rd. 13.000 m²
Architekturbilder

Neubau des Lehr- und Bürogebäudes Universität Innsbruck

Wettbewerb

EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten für den Neubau des Lehr- und Bürogebäudes am Standort Innrain 52a, 6020 Innsbruck.
   
Die Sitzungen des Preisgerichts fanden am 08. und 09.März 2018 statt. Als Gewinner ging Architekt Günter Mohr (Wien) hervor.

 1. Preis = Gewinner: Architekt Günter Mohr, Mitarbeiter Dipl.-Ing. Markus Böck, Alexander Masching

Auszug aus dem Juryprotokoll:

Die Setzung und Entwicklung des Baukörpers verfolgt konsequent die Idee der Minimierung der bebauten Fläche zugunsten eines möglichst optimalen städtebaulichen Entwicklungspotentials des Areals. Insbesondere in Hinblick auf die Möglichkeit einer späteren baulichen Erweiterung für die Universität.

Die formulierten und entstandenen Grünflächen werden zunächst als wertvolle innerstädtische Erholungsräume von der Jury angesehen. Das Gebäudeensemble weist einen Hochpunkt am Innrain auf, fasst dadurch den Unihauptplatz auf interessante Weise und umrahmt das Areal des Unicampus Innrain auf räumlich dezidierte Weise.

Der differenzierte Baukörper vermittelt maßstäblich zwischen den verschiedenen angrenzenden Bebauungen und den Gebäuden auf dem Uniareal. Es entstehen klar definierte Freiräume und Raumabfolgen, wie der Christoph-Probst-Platz und der Uni-Boulevard als Vermittlungsraum zur großzügigen Campuswiese am Inn.

Die Gliederung des Baukörpers beinhaltet ein offenes Eingangsgeschoß mit markanter Erschließung von Christoph-Probst-Platz, eine breite fünfgeschoßige Sockelzone mit öffentlichen Uniräumen sowie einen Hochpunkt mit Büroräumen und Instituten. Die großzügige Halle als Lichthof weist ein hohes Identifikationspotential für das Uni-Innenleben auf. Das Atrium funktioniert als Kommunikationsraum mit Vermittlungscharakter für die verschiedenen Funktionseinheiten, wie Aula, Seminarräume, Lernzonen etc. Die offenen Lernzonen sind rund um den vorgelagerten Lichthof angeordnet. Die Büros sind gut proportioniert und bemessen und orientieren sich zur Stadt und Landschaft.

Die Fassaden weisen mit ihrem tektonischen Charakter und den mineralischen Materialien interessante Bezüge zu den historischen benachbarten Unibauten am Platz auf. Ebenso ist die Eingangssituation gestaltet, mit referenziellen Bezug zu den Portalen der Nachbarbauten.

Insgesamt würdigt die Jury das Projekt in seiner städtebaulichen Setzung und maßstäblichen Beziehung zu den umgebenden Gebäuden, Definition der Freiräume und der Materialisierung und Formulierung der Fassade. Das städtebauliche Entwicklungspotential der Freiräume wird im Sinne der Verdichtungs-möglichkeiten für die Stadt und die Uni als wichtig eingestuft.


    
2. Preis: Projekt 1027, Architekt Katzberger ZT GmbH, Wien

3. Preis: Projekt 1022, ao-Architekten ZT GmbH, Innsbruck

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6020 Innsbruck
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