Klaviersaiten als Inspiration für Kunstuni-Fassade

Die Brandhofgasse der Kunstuniversität Graz wurde revitalisiert und ist ein klimafreundliches, einladendes Kunstuni-Gebäude geworden

Am Freitag eröffneten Hans-Peter Weiss, Wissenschaftsminister Martin Polaschek und Kunstuni-Graz-Rektor Georg Schulz mit der "Brandhofgasse 21" ein Kunstuni-Gebäude, das vom hässlichen Entlein zum goldenen Schwan geworden ist.

Die Brandhofgasse bildet zusammen mit dem Palais Meran, dem MUMUTH und dem Theater im Palais den einladenden, durch einen Park zusammengehaltenen Campus der Musikuniversität Graz. Das Bestandsgebäude mit der Adresse Brandhofgasse 21 wurde vor 30 Jahren errichtet und wurde wegen seines Grundrisses auch „Klavier“ genannt. Nachdem es den akustischen und klimatischen Ansprüchen einer modernen Kunstuniversität nicht mehr genügte, sollte es revitalisiert und mit einem Zubau vergrößert werden.

Im Architekturwettbewerb überzeugte das Grazer Architekturbüro Tritthart + Herbst mit einer markanten Fassade über dem Eingang, die das Hauptgebäude mit der nebenstehenden Bibliothek und dem Zubau verbindet. Sie macht das Gebäudeensemble atmosphärisch und räumlich zu einer Einheit. Inspiration für die Fassade aus goldgelben Lamellen waren Klaviersaiten – passend zum Unterrichtsschwerpunkt Instrumentalausbildung und zum Grundriss des Bestandsgebäudes.

Der Platz vor dem Gebäude orientiert sich Richtung Meranpark und wurde einladend gestaltet. Im Neubauteil wurden das mehrstöckige Foyer, ein Veranstaltungssaal für 70 Personen und mehrere Ensembleräume untergebracht. Das Bestandsgebäude wurde akustisch und klimatechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Um die hohen Ansprüche einer Musikuniversität an die Akustik in und zwischen den Probe- und  Aufführungsräumen zu erfüllen, wurde ein Akustikplaner beauftragt.

Wie der Energieverbrauch im gesamten Gebäude gesenkt werden kann, wurde zu Beginn des Bauprojekts mit einer thermischen Simulation errechnet. Durch die kompakte Bauweise musste trotz eines Flächenzugewinns von 1.750 m² keine zusätzliche Bodenfläche versiegelt werden und der Gesamtenergiebedarf des Gebäudes kann gering gehalten werden. Begrünte Flachdächer und eine neue Baumreihe mit fünf neuen Pflanzungen an der Rückseite des Gebäudes verbessern das Mikroklima im Stadtteil.