Mutig und visionär

10 Jahre Campus WU: Das internationale Vorzeigeprojekt wurde mit 200 Gästen gefeiert


Vor zehn Jahren wurde das Großprojekt mit sechs Gebäudekomplexen internationaler Stararchitekt*innen, 100.000 Quadratmetern Nutzfläche für 22.000 Studierende, 4.000 Räumen und 55.000 Quadratmetern Freifläche am ehemaligen Areal der Weltausstellung eröffnet. Vier Jahre lang wurde intensiv gebaut. Mit der Schlüsselübergabe begann eine neue Ära. Jetzt wurde das Jubiläum mit 200 Gästen im Festsaal der WU gefeiert.

„Die Campus-Idee, die hier verwirklicht wurde, war mutig. Es war ein Zukunftsprojekt, denn dem Campusgedanken sind viele Universitäten gefolgt. Die Architektur ist außergewöhnlich, die Vielfalt, aber auch die Aufenthaltsqualität in den Gebäuden und im Freiraum. Es ist ein lebendiger Ort, der nicht nur für Studierende und Lehrende, sondern auch für die Stadt einen Mehrwert darstellt. Was wir damals schon mitgedacht haben, ist heute selbstverständlich: alternative Energieformen und Energieeffizienz. Der Schlüssel zum Erfolg waren die vielen Beteiligten, die eng, zielorientiert und konstruktiv zusammengearbeitet und das gemeinsame Ziel konsequent verfolgt haben“, sagte BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner bei der Jubiläumsfeier.

Ähnlich sah das der ehemalige WU-Rektor Christoph Badelt: „Wir hatten eine Vision, wie eine moderne Wirtschaftsuniversität aussehen und was sie ausstrahlen soll, und wir hatten Partner, die es verstanden, diese Vision umzusetzen: die Internationalität, die Vielfalt, von der die Universität lebt und die Offenheit. Es wurde ein Raum geschaffen, in dem sich alle wohlfühlen.“ 

Das Ergebnis - zehn Jahre nach der Schlüsselübergabe - ist für viele, die heute über den Campus schlendern, ein Wow-Effekt, eine architektonische Augenweide. Der Campus WU ist ein internationales Vorzeigeprojekt mit großer Strahlkraft, die bis heute nicht verblasst ist. Und auch die Entwicklung von attraktiven Universitätsstandorten erlebt in Österreich seit einigen Jahren eine ungeheure Dynamik. Der Campus WU war für die Bundesimmobiliengesellschaft der erfolgreiche Auftakt für eine ganze Reihe an Campusentwicklungen quer durchs Land. 

„Mit seiner unverkennbaren Architektur, die Studierende und Lehrende aus aller Welt anzieht, seiner städtebaulichen Funktion, die einen ganzen Stadtteil zum Leben erweckt hat, und einem nachhaltigen Energiekonzept, das seiner Zeit weit voraus war, wird der Campus WU immer ein besonderes Highlight in unserem Portfolio bleiben“, betonte Gleissner.

Bei der Jubiläumsfeier gaben Michael Holoubek (damaliger Vizerektor und Baubeauftragter im Rektorat), Brigitte Jilka (ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der Wiener Messe, auf deren Areal der Campus errichtet wurde, und Baudirektorin der Stadt Wien), Harald Badinger (Vizerektor der WU), Maximilian Pammer, heutiger Leiter des Unternehmensbereichs Universitäten in der BIG, Christoph Sommer sowie Julia Reisenbichler (WU) und Josef Kietreiber-Nanka von der BIG Einblicke in den damaligen Projektverlauf.

„Bei der ersten Besichtigung der Baustelle waren wir tief beeindruckt, wir haben sofort gespürt, dass hier etwas Besonderes entsteht. Als wir dann auf den Campus gezogen sind, war es unglaublich, wie sehr uns der Campus in unserer Arbeit verändert hat. Für die WU hat der Campus Sichtbarkeit und Attraktivität gebracht. Internationale Gäste sind vom Campus beeindruckt, er ist ein Anziehungspunkt“, sagte WU-Rektor Rupert Sausgruber.


Pionierarbeit: Campus wird mit Grundwasser geheizt und gekühlt

Das 10-jährige Jubiläum stand auch im Zeichen der Nachhaltigkeit, denn beim Bau des Campus wurde auf alternative Energieversorgung und Energieeffizienz gesetzt, was bei damaligen Bauprojekten noch nicht die Regel war.

Ungewöhnlich und neu war, wie Geotechniker Dietmar Adam von der TU betonte, dass der Campus mittels thermischer Grundwassernutzung beheizt und gekühlt wird. 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs können so eingespart werden. „Wir nutzen ein Geschenk der Natur, nämlich die im Grundwasser gespeicherte Wärme. Die Wärme wird dem Grundwasser entzogen und in Heizleistung umgewandelt. Die Wärme, die wir im Winter entziehen, um die Gebäude zu heizen, geben wir im Sommer wieder zurück, um die Gebäude zu kühlen. Hier am Campus wird das Grundwasser mehr zum Kühlen als zum Heizen verwendet“, erklärte Adam.

Wie nachhaltig gute Architektur ist oder sein muss, darüber diskutierten Elmar Pichl (Sektionschef BMBWF), Katharina Fröch (Vorsitzende der Bundessektion Architekt:innen Österreichs), Cornelius Schlotthauer (damals Projektarchitekt LC bei Zaha Hadid), Natalie Eßig von der Hochschule München und Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien. Das Fazit: Das nachhaltigste Gebäude ist jenes, das am längsten genutzt wird. Die Basis für Nachhaltigkeit ist, dass sich die Nutzer*innen mit dem Gebäude identifizieren. Und das ist beim Campus WU auf jeden Fall gegeben. Hier ist etwas Besonderes entstanden. Ein lebendiges, attraktives Universitätsviertel mit außergewöhnlichem Flair und einer Vielfalt, die Studierende, Lehrende und Wien Besucher*innen zu schätzen wissen. 

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