Klassenzimmer statt Krankenzimmer

Konkrete Pläne für neue Bildungseinrichtung in Gersthof stehen fest

Dass das ehemalige orthopädische Krankenhaus in Gersthof zu einer Bildungseinrichtung umfunktioniert werden soll, ist schon länger bekannt. Nun wurde das EU-weite, zweistufige, offene Verhandlungsverfahren zur Planerfindung abgeschlossen. Dabei ging die Franz und Sue ZT GmbH als Sieger hervor, nach deren Plänen die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) das Projekt umsetzt. Läuft alles plangemäß, starten die Bauarbeiten diesen Winter. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 angesetzt.

"Das ehemalige orthopädische Krankenhaus zu einer Bildungseinrichtung umzugestalten, ist ein besonders spannendes Projekt. Wir schaffen hier nicht nur neuen, dringend benötigten Schulraum, sondern bewahren historische Architektur und führen diese in eine neue Zukunft. So bleibt die Immobilie im Sinne der Nachhaltigkeit auch fast 100 Jahre nach ihrer Errichtung für zukünftige Generationen nutzbar – wenn auch nun in einer anderen Form ", sagt BIG Geschäftsführer Wolfgang Gleissner.

Neue Nutzung in alten Mauern
Im Zuge des Bauprojekts wird das denkmalgeschützte, ursprünglich von den Architekten Mautner und Rothmüller entworfene Gebäude, einer Bestands- und Funktionssanierung unterzogen, um es langfristig für den Schulbetrieb nutzbar zu machen. Dabei behält die Fassade ihr Erscheinungsbild und auch im Inneren werden im Sinne der Denkmalpflege wesentliche Merkmale des Gebäudes erhalten. Unter Berücksichtigung der Bestandsstrukturen werden Räume neu angeordnet und ein Nebenstiegenhaus erweitert. Somit gewähren nach Fertigstellung zwei Hauptstiegenhäuser eine gute Durchwegung des Gebäudes und kurze Wege zwischen den Unterrichtseinheiten.

Insgesamt wird es 21 großräumige Stammklassen mit integrierten Freibereichen für offenes Lernen geben. Zudem sehen die Pläne Kreativräume im Gartengeschoß mit direktem Ausgang ins Freie vor. Auch die dort angesiedelte Bibliothek, Aufenthaltszonen und der Speisesaal orientieren sich zum großzügigen Freiraum. Die Sonderunterrichtsräume für EDV und Musik finden im Erdgeschoß Platz, während naturwissenschaftliche Fächer im ersten Stock unterrichtet werden. Im dritten Obergeschoß wird unter Einbeziehung des offenen Dachraums anstelle der alten OP-Säle ein Mehrzwecksaal geschaffen, der mit einer attraktiven Aussicht auf den Kahlenberg punktet. Die Verwaltung und Räume für das Lehrpersonal werden zentral auf drei Ebenen aufgeteilt.

Die architektonische Gestaltung berücksichtigt die Anforderungen, die Digitalisierung, neue Lernkulturen und innovative pädagogische Konzepte sowie Inklusion und Ganztagesbetrieb von Schulen an den Schulraum von morgen stellen: Schaffung von freien Lernzonen und offenen Lernlandschaften, flexibel nutzbare Klassenräume mit entsprechender technischer Ausstattung und räumlichen Qualitäten in Bezug auf Akustik, Belichtung, Beleuchtung und Raumluftqualität sowie Lern- und Lebensräume im Innen- wie Außenraum für die Nachmittagsbetreuung von Kindern.

Nach Fertigstellung wird das Gebäude in einem ersten Schritt als Ausweichquartier für das BG Klostergasse dienen. Danach ist eine Nutzung als permanenter Schulstandort vorgesehen.