Ein Fest zur Eröffnung

Die modernsten Bibliothek Österreichs

Nach drei Jahren Bauzeit war es vergangenen Donnerstag soweit: die Universitätsbibliothek Graz wurde mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. Die BIG und die Universität Graz stellten den neuen Wissensspeicher der Öffentlichkeit vor.  Den Auftakt markierte die Schlüsselübergabe durch BIG Geschäftsführer Hans-Peter Weiss an die scheidende Rektorin Christa Neuper. "We work for tomorrow" lautet das Motto der Universität Graz. "Dazu zählt auch exzellente Infrastruktur. Die neue Universitätsbibliothek entspricht allen Anforderungen, die eine Bildungs- und Forschungsinstitution des 21. Jahrhunderts braucht", so Neuper.

Alt trifft in der Bibliothek auf Neu, Theorie auf Praxis und Wissenschaft auf Kunst. "Sie ist ein Paradebeispiel vermeintlicher Gegensätze", sagt Weiss. Auf rund 10.000 Quadratmetern findet sich nun Platz für vier Millionen Bücher und Informationsträger. Architekt Thomas Pucher entwarf den spektakulären Bau, der unterschiedliche Baukörper, Funktionen, Räume und Stile zu einem homogenen Ensemble vereint. Peter Riedler, Vizerektor für Finanzen, Ressourcen und Standortentwicklung ist auch über die nachhaltige Bauweise und den Einsatz ökologischer Energieformen erfreut: "Das Gebäude ist mit einer großen Photovoltaik-Anlage, effizienter Wärmerückgewinnung und energiesparender LED-Beleuchtung ausgestattet."

Kunst und Wissenschaft am Tag der offenen Tür

Noch bevor die Übersiedelung der rund vier Millionen Bücher und Datenträger in die größte Bibliothek der Steiermark abgeschlossen ist, wurde die UB Graz selbst zur Bühne: Künstlerische Entdeckungsreisen, inszenierte Führungen und Kurzvorträge, die die Architektur und Geschichte der Bibliothek, ihre Entwicklungen und ihre Zukunft zum Thema hatten, lockten hunderte Grazer zum Tag der offenen Tür. Darunter auch viele Ehrengäste wie Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer, Maximilian Richter vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Stadtrat Günter Riegler.

Der auskragende Bau, der über dem historischen Lesesaal zu schweben scheint zog die zahlreichen Besucher besonders in seinen Bann. Die Fassade aus dem Jahr 1895, die mehr als 50 Jahre hinter einem 1970er-Jahre Zubau verschwunden war, wurde wieder ans Tageslicht geholt. Darauf setzte der Grazer Architekt Thomas Pucher einen gläsernen Quader, verband Bibliothek und Hauptgebäude mit einem transparenten Foyer und fügte über Jahrzehnte ergänztes Stückwerk zu einem großen Ganzen zusammen. Nun sind erstmalig die Gebäudeteile mit mehr als 10.000 Quadratmetern zu einer Einheit zusammengewachsen.