BIG Räume für die Kunst

Das historische Verwaltungs-und Wirtschaftsgebäude ist eines der denkmalgeschützten Pavillons am Areal der ehemaligen Ignaz-Semmelweis-Frauenklinik. Für die Zeit bis zur Generalsanierung wird es als Möglichkeitsraum für Kreativität, Kunst, Veranstaltungen, Ateliers, Seminare, Konzerte und mehr geöffnet. Auf rund 3.500 m2 entsteht ein Kunst-und Kulturzentrum mit Ateliers, Gemeinschafts- und Veranstaltungsbereichen.

"Das gesamte Semmelweisareal soll zukünftig einen bedeutenden Beitrag zur Bildungsinfrastruktur für den Bezirk Währing und auch für ganz Wien leisten. Nach der Fertigstellung der Funktionssanierung vom Haus 1, soll als erster Schritt im Sommer 2025 eine höhere Bundeslehranstalt (HBLA) und eine Bundesfachschule (BFS) für wirtschaftliche Berufe in den ehemaligen Verwaltungspavillon einziehen. Das Haus 4 stellen wir dem Kunst- und Kulturverein Semmelweisklinik temporär zur Verfügung. Mit diesem spannenden Projekt werden städtebauliche Synergien genutzt und die Nachhaltigkeitsinitiative der BIG wird mit diesem Projekt sichtbar und für die Allgemeinheit erlebbar. Im Sinne der Ressourcenschonung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit im urbanen Raum und eröffnen somit Raumstrukturen für Kunst- und Kulturschaffende," so Geschäftsführer Wolfgang Gleissner.

Federführend für das Konzept und die Orga­ni­sa­tion des Zwischennutzungsprojekts ist der Kunst-und Kulturverein Semmelweisklinik, zu dem sich 2022 elf Künstler*innen und Kultur­arbeiter*innen verschiedener Sparten zusammengeschlossen haben. Ihnen gemeinsam ist der Bedarf an leistbarem Frei-Raum, um medienübergreifend und interdisziplinär arbeiten zu können. Die Gruppe besteht aus Vertreter*innen verschiedener Kunstrichtungen: Musik, Theater, Bildende und Performance-Kunst, Keramik- und Textil-Gestaltung, Choreografie und auch Kunsttherapie sind vertreten und noch einige mehr. Gemeinsam organisieren und kuratieren sie die Zwischennutzung bis mindestens Ende Oktober 2024.

Erfolgreiches Crowdfunding für die ehemalige Waschküche 
Ein Herzstück des Projekts ist die ehemalige Waschküche. Die spannenden Räumlichkeiten mit acht Meter Deckenhöhe sollen ein barriere­freier, öffentlicher Veranstaltungsort für Aufführungen, Ausstel­lungen, Musik und mehr werden. Um die nötigen Adaptierungen umsetzen zu können, sammelte der Verein gemeinsam mit der Vernetzungsplattform imGrätzl via lokalem Crowdfunding finanzielle und tatkräftige Unterstützung. Knapp 200 Menschen haben sich beteiligt. Das zeigt, wie groß das Interesse an neuen Räumen für Kunst und Kultur in Wien ist. 

So geht gemeinschaftliche Raumaktivierung
„Es braucht Mut und Vertrauen, so ein Projekt anzugehen, auf beiden Seiten.“ so die Gründer*innen des Vereins. „Ein bisschen verrückt fast, aber wir haben uns alle in dieses Haus verliebt.“ Ungewöhnlich an dieser Zwischennutzung ist, dass sich die Gruppe im Rahmen der Besichtigung kennengelernt und erst dann den Verein gegründet hat. „Während der Lockdowns haben wir Zoom-Marathons hingelegt und das Konzept erarbeitet, mit dem wir schließlich die BIG überzeugt haben – alles, ohne dass wir uns vorher in Person getroffen hatten.“

Kreislaufwirtschaft im Gebäudezyklus
Auch ganz im Sinne der Ressourcenschonung leistet diese Form der Zwischennutzung einen wichtigen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit im urbanen Raum und bietet leistbare Räume für Kunst- und Kulturproduzent*innen. Das Zentrum öffnet dabei bisher verschlossene historische Räume für die Öffentlichkeit und erweitert dadurch auch das kulturelle Angebot im Bezirk – eine win-win-win Situation! 

Von Beginn an unterstützt die städtische Service- und Beratungsstelle für Leerstandsaktivierung und Zwischennutzung das Zwischennutzungsprojekt. Uli Fries, Geschäftsführer von „Kreative Räume Wien“: ‘Wir freuen uns, dass die BIG auf unsere Initiative das Haus in der Zeit vor der Generalsanierung zur Zwischennutzung zu Verfügung stellt. Hier entsteht ein neues Leuchtturmprojekt für gemeinschaftliche Aktivierung von Raum für kulturelle Nutzungen,“ so Fries.