Baustart für das Justizzentrum Wien-Josefstadt

Die BIG sanieren gemeinsam mit dem Bundesministerium für Justiz das Landesgericht für Strafsachen Wien, die Staatsanwaltschaft Wien und die Justizanstalt Wien-Josefstadt. Zum Baustart fand gestern Vormittag eine Pressekonferenz gemeinsam mit dem Bundesministerium für Justiz, dem Straflandesgericht Wien und der Justizanstalt Josefstadt statt. Mit der Bestands- und Funktionssanierung werden notwendige bauliche Maßnahmen am Gebäude umgesetzt. Die Haftbedingungen in der Justizanstalt werden nachhaltig verbessert und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird ein moderner Arbeitsplatz eingerichtet. Das Gebäude mit einer Nettoraumfläche von 107.852 m² wird in acht Bauphasen saniert. Das Parlament ist mit rund 55.000 Quadratmeter halb so groß. Das Justizzentrum für Strafsachen Wien wird voraussichtlich im Jahr 2032 fertiggestellt. 

"Das Gericht hat eine Fläche von rund 45.000 Quadratmeter, die Justizanstalt 61.000. Über 110 Sanierungseinzelmaßnahmen werden in den nächsten Jahren umgesetzt, rund 3.000 Fenster getauscht, mehr als 100 ausführende Gewerke sind in den acht Bauphasen in der Justizanstalt und vier im Gericht beauftragt. 40 Prozent der Kosten entfallen auf die Haustechnik, die komplett erneuert wird. Auch Gründächer sollen errichtet werden. Die Sanierung werde auf jeden Fall eine „große Herausforderung für alle, die hier arbeiten“, so Wolfgang Gleissner.

Hauptmaßnahmen Landesgericht für Strafsachen, Staatsanwaltschaft und Justizanstalt

Die Hauptmaßnahmen im Landesgericht für Strafsachen und der Staatsanwaltschaft fokussieren sich auf die Sanierung der Verhandlungssäle, Büros und Sanitärräume, die Umfunktionierung der ehemaligen Kantine zu Büros und ein neu errichtetes Servicecenter. Die Sanierung der Justizanstalt zeichnet sich durch die Trennung von Großhafträumen in kleinere Hafträume, die Sanierung der Sonderkrankenanstalt und die Neuerrichtung der Sicherheitszentrale aus, um einen modernen und humanen sowie sicheren Straf- und Maßnahmenvollzug zu gewährleisten.

Bestand wird thermisch optimiert

Die Fassade, die Fenster und die Dächer werden gedämmt und so der Bestand thermisch optimiert. Eine Photovoltaik-Anlage am Dach wird für Strom sorgen. Im gesamten Amtstrakt ist ein Fernkälteanschluss für die geplante Kühlung im Gebäude des Landesgerichts und der Staatsanwaltschaft, allen Verhandlungssälen und Schulungsräumen vorgesehen. In der Justizanstalt wird der Verwaltungstrakt mittels Fernkälteanschluss gekühlt. Auf den Einsatz von ökologischen Baustoffen und die Verwendung von Materialien mit Umweltzeichen legt man hier großen Wert. Die Substanz des historischen Amtstrakts bleibt erhalten und wird ressourcenschonend saniert.

Architekturwettbewerb

In einem zweistufigen Verhandlungsverfahren mit Präqualifkation ging das Wiener Architekturbüros YF Architekten ZT GmbH hervor und bildete eine Arbeitsgemeinschaft mit Atelier 23.