Wörle-Schwanzer-Trakt

BIG erhält ZV Bauherrenpreis 2019

BIG erhält ZV Bauherrenpreis 2019

Die BIG wurde am 8. November für die Erweiterung, Sanierung und Adaptierung des historischen Wörle-Schwanzer-Trakts und des zusätzlichen Standorts der Universität für angewandte Kunst in der Vorderen Zollamtsstraße7 in Wien mit dem ZV Bauherrenpreis ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihrem Team reisten Katharina Kohlmaier und Maximilian Pammer, Leiter des Unternehmensbereichs Universitäten, nach Klagenfurt, um die Auszeichnung entgegenzunehmen.

Die Jury honorierte mit der Auszeichnung die gelungene bauliche Weiterentwicklung der beiden charakteristisch unterschiedlichen Gebäude in moderne Campus-Areale. Nach den drei Staatspreisen für Architektur und Nachhaltigkeit ist der Erfolg eine neuerliche Bestätigung für die hohen Qualitätsansprüche der BIG in den Bereichen Sanierungsmaßnahmen und Bildungsbau.

Der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen der Branche. Für die BIG ist dieser Erfolg eine erfreuliche Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs im Bildungsbau: Wir möchten Raum schaffen, der nicht nur ausreichend Platz und moderne Infrastruktur sicherstellt, sondern auch architektonisch von hohem Wert ist. Von diesem Anspruch sollen auch die heimische Wissenschaft und Forschung nachhaltig profitieren“, so BIG Geschäftsführer Hans-Peter Weiss.

Als eine von zwei Einreichungen der BIG – zur Auswahl stand auch das mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnete Justizgebäude Salzburg – setzten sich die von Riepl Kaufmann Bammer Architektur geplanten Baumaßnahmen unter letztlich 24 nominierten (von insgesamt 132 eingereichten) Projekten aus ganz Österreich durch. Als besondere Herausforderung galt dabei die Generalsanierung des in die Jahre gekommenen, denkmalgeschützten Wörle-Schwanzer-Trakts am Oskar-Kokoschka-Platz. Dieser wurde von nachträglich hinzugefügten Einbauten befreit und auf seine ursprüngliche Grundstruktur zurückgeführt. Die wesentlich prägenden Elemente, die Stahlbetonrippendecke, sowie die seriellen Stahlbetonstützen wurden freigelegt. Die Intention war, flexibel bespielbare, robuste Lofts zu entwerfen. Ein strukturierter Bausatz von Einbauten ermöglichte eine, je nach Anforderungen individuell angepasste, Adaption der einzelnen Etagen und erlaubt auch in Zukunft eine hohe Nutzungsflexibilität. Offene und geschlossene Raumzonen, transparent und opak, wechseln einander ab, es entstehen spannungsvolle Raumsequenzen.

Vom Zollamt zum Uni-Campus

Das ehemalige Zollamt in der Vorderen Zollamtsstraße 7 bietet auf rund 15.000 Quadratmetern verteilt auf sechs Obergeschoße und ein Untergeschoß Platz für die Kunst. Ein besonderes Highlight der Planung: Der ursprünglich in drei Höfe unterteilte Innenhof wurde zu einem nach innen gerichteten Campus mit einem transparenten Erschließungssystem und Studienräumen umfunktioniert. Während jener Teil des Hofes, in dem sich der Campus befindet, von einem Glasdach gekrönt wird, fungiert der kleinere der beiden Höfe als Terrasse. Große Freiflächen dienen als Treffpunkt zum Plaudern und Verweilen im Inneren des Hauses. Dafür wurde das Gebäude teilweise entkernt und die ursprünglich vorhandenen Innenhöfe durch einen Abbruch aufgelöst. Durch eine neu errichtete Querspange entstanden zwei Innenhöfe. Während der kleinere der beiden Höfe über dem Veranstaltungssaal liegt, wurde der größere zum Atrium. Ein strukturiertes Glasdach lässt das Tageslicht ins Innere und sorgt für ausreichend Belichtung des sieben Ebenen umfassenden Baus. Das Gebäude erschließt sich über arkadenähnliche Gänge, die zu den Seminarräumen, Studios, Werkstätten und Büros führen. Zusätzlich wurden auch freie Arbeitsräume und eine Cafeteria eingerichtet. Im lichtdurchfluteten Dachgeschoß befindet sich nun die Bibliothek der Angewandten, in der 30.000 Werke Platz finden. Das Gebäude verfügt zudem über einen Veranstaltungssaal für 250 Personen, der sich durch schwenkbare Pivot-Türen um den dahinterliegenden Gangbereich erweitern lässt und auch zum Atrium hin gänzlich geöffnet werden kann.
Insgesamt investierte die BIG für die Adaptierung des Gebäudes in der Vorderen Zollamtsstraße 7 und die Sanierung und Neustrukturierung des Wörle-Schwanzer-Trakts am Oskar-Kokoschka-Platz 2 rund 66 Millionen Euro.