Bildungsquartier Aspern
Bildungsquartier Aspern

Bildungsquartier Aspern TG2

Maria-Trapp-Platz 5, 1220 Wien
Maria-Trapp-Platz 5, 1220 Wien

Bildungsquartier Seestadt Aspern Teilgebiet 2

Neubau

Die BIG hat für das Bundesministerium für Bildung und Frauen eine Bundesschule mit insgesamt 41 Klassen in der Seestadt Aspern errichtet. Auf rund 13.800 Quadratmetern Nettoraumfläche wurden die Theorieklassen sowie Sonderunterrichtsräume, Verwaltung, Pausen- und Sportflächen für rund 1.100 Schüler errichtet.

Die Stammklassen der AHS (Sekundarstufe I) sind nach dem Clustersystem – ähnlich wie in der BHAK/BHAS Polgarstraße – angeordnet. Hier werden mehrere Klassenzimmer um einen offenen Raum gruppiert, der beispielsweise für Gruppenarbeiten genutzt werden kann. In der Sekundarstufe II wiederum sind die Lehrbereiche im Departmentsystem gegliedert. Die Lehrerzimmer sind hier dezentral im jeweiligen Department integriert und die Schüler haben keine Stammklasse sondern werden in einem Raum des jeweiligen Departments – ähnlich einer Universität – unterrichtet. In sogenannte Homebases können Jugendlichen die Zeit zwischen und außerhalb der Unterrichtstunden frei gestalten.

Nach den künstlerischern Überlegungen von Gustav Deutsch und Hanna Schimek kam die Farbpalette der Schule zustande. Sie übernimmt zugleich Aufgaben eines visuellen Orientierungssystems und unterstreicht sowohl die architektonische Struktur als auch die ihr zugrunde liegenden pädagogischen Konzepte.

Das Grundstück weist eine Größe von rund 15.100 m² auf, wovon ca. 7.700 m² als Außenflächen verbleiben. Auch in Sachen Nachhaltigkeit entspricht der Neubau modernsten Kriterien. Bei der Auswahl der Baumaterialien wurde auf emissionsarme und PVC-freie Produkte Wert gelegt. So wurde ein nachweislich schadstofffreies Innenraumklima geschaffen. Die Kühlung des Gebäudes geschieht mittels Brunnenwasser und konsequenter Bauteilaktivierung und sorgt selbst an hochsommerlichen Tagen für ein angenehmes Raumklima. Die Vorerwärmung erfolgt durch eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung aus der Abluft.

Das Gebäude wurde mit dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet und erreicht mit 917 Punkten klimaaktiv GOLD Standard.

Fotos: Richard Tanzer

Baubeginn
Q3 2015
Fertigstellung
Q3 2017
Investitionen
rund 35,1 Mio. Euro
Nettoraumfläche
rund 13.800 m²

Neubau Bildungsquartier Seestadt Aspern Teilgebiet 2

Wettbewerb

EU-weiter, offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen.

Die Preisgerichtssitzung der 2. Wettbewerbsstufe fand am 03. April 2013 statt. Als Gewinner des Wettbewerbes ging das Architekturbüro fasch&fuchs.architekten ZT-gmbh aus Wien hervor.

1. Rang = Gewinner

Projekt 1, fasch&fuchs.architekten ZT-gmbh, Stumpergasse 14/25, 1060 Wien

Auszug aus dem Juryprotokoll

Der Entwurf hat im Zusammenspiel alle Kriterien, die an die Schule gestellt werden, zur Deckung gebracht und bietet die schlüssigste und ausgereifteste Lösung zur Umsetzung neuer Lernformen. Der klare Baukörper bildet zum Maria-Trapp-Platz einen guten Abschluss und präsentiert sich in seinem Erscheinungsbild als öffentlicher Bau. Von jeder Blickrichtung bietet der klare Baukörper durch kleine Einschnitte abwechslungsreiche Fassaden. Zu den Freiräumen hin löst sich die Volumetrie durch geschickte Höhenzonierung auf. Gleichzeitig entsteht durch die unterschiedliche Abstufung des öffentlichen Raums und die Ausbildung des öffentlichen Durchgangs großes Potential für den Bezug zwischen den beiden Schulen.
Durch die Situierung des Gebäudes ist an drei Seiten keine zusätzliche Einfriedung erforderlich, zum Hannah-Arendt-Park wird das Konzept einer temporären Öffnung vorgeschlagen.
Das Projekt überzeugt durch die vielfältigen Freiraumbezüge und die leichte Zugänglichkeit der vorgelagerten Freibereiche (Arena und Schulgarten) und auf genutzte Dachflächen und Terrassen aus allen Bereichen. Nicht nur von Clustern und Home Bases ergeben sich interessante Bezüge zum Außenraum. Interessant sind auch die Blickbeziehungen von den Allgemeinen Bereichen durch das „Schulwäldchen“ über die Turnsäle hinweg in den westlichen Freiraum. Positiv beurteilt werden auch die Qualität der Innenraumabfolgen und die Zuordnung von Funktionsbereichen, die Lage der Allgemeinen Bereiche um den Innenhof, der Home Bases sowie der Zone für LehrerInnen.
Die Anordnung der Raumgruppen in den Clustern entspricht den Erwartungen an moderne Unterrichtsformen. Gestaltung und Flexibilität der Innenräume lassen verschiedene Bespielungen zu, Mikrowelten können geändert werden.
Das Projekt ist flächeneffizient und setzt die Vorgaben insgesamt gut um. Der Entwurf ist brandschutztechnisch bereits überlegt durchgearbeitet und in Hinblick auf ökonomische und ökologische Kriterien ebenfalls durchdacht.

 

2. Rang: Projekt 5, Atelier Thomas Pucher ZT GmbH, 8010 Graz

 

3. Rang: Projekt 2, PLOV architekten zt gmbh, 1040 Wien

 

4. Rang: Projekt 8, Johannes Daniel Michel Generalplaner GmbH & Co KG, D-71636 Ludwigsburg

 

5. Rang: Projekt 7, PATZELT ARCHITEKTEN, 4020 Linz

 

6. Rang: Projekt 4, Zinterl Architekten ZT GmbH, St. Georgen-Gasse 1, 8020 Graz

 

7. Rang: Projekt 7, architekturbuero beck, DI arch. alexander beck, D-91056 Erlangen

 

8. Rang: Projekt 6, ARGE Mag. Ulrich Burtscher, DI Marianne Durig, 1060 Wien

Verfahrensbetreuung

ZT DI Andrea Hinterleitner
Ditscheinergasse 4/12, 1030 Wien
T +43 1 877 48 11
F +43 1 877 48 54
office(at)zt-hilei.at

 

International Architecture Award 2021

Der International Architecture Award wird seit 2005 von The Chicago Athenaeum: Museum of Architecture and Design und The European Centre for Architecture Art Design and Urban Studies vergeben. Ausgezeichnet werden die am besten gestalteten Gebäude und Landschaften rund um die Welt. 

Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit

Der Bildungscampus Aspern ist eines von gleich drei Projekten der BIG, die 2019 mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurden. Der Staatspreis wird vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus ausgelobt und wurde bereits zum sechsten Mal vergeben. Bewertet wurden architektonische Qualität und die ökologische und energetische Qualität der Bauprojekte anhand des klimaaktiv Gebäudestandards und des klimaaktiv Standards für Siedlungen und Quartiere.

2019 wurden fünfzig Projekte eingereicht, 17 schafften es auf die Shortlist. Die sechsköpfige Jury unter Vorsitz von Architekt Roland Gnaiger erkannte acht Projekten den Staatspreis zu. Das Bildungsquartier Aspern bezeichnet die Jury als Schule, die "den kühnsten Träumen fortschrittlicher Pädagoginnen und Pädagogen entssprungen ist. Sie bietet ein Umfeld, in dem sich modernste Bildungskonzepte ebenso entfalten können wie die Persönlichkeiten der Kinder und Jugendlichen."

Das liegt auch am neuartigen Raum- und Funktionsprogramm. Arbeits- und Lernlandschaften ermöglichen Arbeiten in unterschiedlichen Gruppengrößen ebenso wie selbstorganisiertes und offenes Lernen oder Projektunterricht. Licht, Luft und Farbe tragen überdies zum Wohlfühl-Ambiente bei. 

Die Kühlung des Gebäudes kommt ohne nennenswerte Energiekosten aus, da man dazu auf Brunnenwasser und Bauteilaktivierung setzt. Emissionsarme Produkte unterstützen nicht nur das Raumklima, sondern auch "visuelle und haptische Authentizität".  Es sei "die perfekte Schule", so das Urteil der Jury - "sowohl für die wachsende Seestadt Aspern als auf für die junge 'Generation Klima', die problembewusst, aber nicht spaßbefreit angetreten ist, die Klimawende herbeizuführen."

10. ZV Bauherrenpreis für Bildungsquartier Aspern

Im Zuge der Verleihung des 10. ZV Bauherrenpreises wurde das Projekt Bildungsquartier Aspern mit dem ZV Bauherrenpreis ausgezeichnet. Heuer ritterten österreichweit 106 Projekte um den seit 1967 vergebenen ZV Bauherrenpreis , 22 wurden tatsächlich nominiert – darunter mit dem MED CAMPUS Graz Modul 1, der Tourismusschule am Wilden Kaiser in St. Johann in Tirol und dem BRG St. Pölten auch drei weitere BIG Projekte.

Ausgezeichnet wurden Bauten, die in ihrer Eigenständigkeit auf jeweis unterschiedliche Weise  den unerschöpflichen Möglichkeitssraum von Architektur ausloten. ZV-Präsidentin Maria Auböck unterstrich, dass mit den Nominierungen und Preisträgern vor allem innovative, architektonische Qualitäten gewürdigt würden, die durch das gelungene Zusammenspiel von Bauherren und Planern entstehen könnten.

Mies van der Rohe Award

Das Projekt Bildungsquartier Aspern wurde auch auf der Shortlist des Mies van der Rohe Award gelistet. Der Mies van der Rohe Award ist ein Architekturpreis, der 1987 von der Europäischen Kommission, dem europäischen Parlament und der Stiftung Mies van der Rohe - Barcelona ins Leben gerufen wurde. Er ist nach dem Architekten Ludwieg Mies van der Rohe benannt und wird alle zwei Jahre vergeben. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und gilt als der renommierteste europäische Architekturpreis.

 
Bildungsquartier Aspern
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