ALG Himberg

ALG Himberg

Brauhausgasse 34, 2325 Himberg
Brauhausgasse 34, 2325 Himberg

Laborgebäude für die Medizinische Universität Wien

Neubau

Am Standort der Medizinischen Universität Wien in Himberg, Niederösterreich, entstand ein neues Laborgebäude mit einer Nettoraumfläche von 4.500 m², entworfen vom Münchner Architekturbüro doranth post architekten. Das Projekt besteht aus einem Hauptgebäude mit 2 OG und einem Technikgebäude mit 1 OG und wird die Abteilung für Labortierkunde und Genetik des Zentrums für Biomedizinische Forschung (ALG) beherbergen. Ein überdachter Einschnitt verbindet die beiden Baukörper miteinander.

Innovative Holzfassade

Die Umgebung des Forschungsstandorts ist durch kleinteilige Wohnbebauung, Einfamilienhäuser und landwirtschaftliche Gebäude geprägt. Das Erscheinungsbild der Neubauten orientiert sich an der ländlichen Umgebung und erhält eine charakteristische Hülle aus karbonisierten Holzlatten. Durch die Methode des "industriellen Karbonisierens" wird die äußere Holzschicht konserviert, indem die Kohle einen natürlichen Schutz gegen Pilze und Ungeziefer bildet. Mit dieser Technik kann auf chemische Holzschutzmittel, Farbanstriche oder Beizungen und deren regelmäßige Erneuerung verzichtet werden. Zugleich wird ein sehr wirtschaftliches und nachhaltiges Fassadenmaterial eingesetzt.

Flexible Raumgestaltung

Die umlaufenden, großflächigen Fenster in den Obergeschossen unterstützen die horizontale Optik des Gebäudes und sorgen für optimale Lichtverhältnisse in den Labor- und Bürobereichen. Die inneren Trennwände können bei Bedarf versetzt werden. Das bedeutet, die Größe und Funktion der Räume kann ohne großen Aufwand an neue Nutzungen angepasst werden. Auch große Öffnungen im Dach sorgen für natürliches Licht. Der Glasflächenanteil ist so gestaltet, dass die thermische Aufheizung reduziert und die Ausbeute an Tageslicht optimiert wird. Der Baukörper in Skelettbauweise ist kompakt und somit energieeffizient gestaltet. Die Dachgeschossfläche über dem Technikgebäude im Obergeschoss wird extensiv begrünt.

Baubeginn
Q3 2020
Geplante Fertigstellung
Q4 2021
Nettoraumfläche
4.500 m²
Visualisierung
doranth post architekten

Neubau eines Laborgebäudes mit Kleintierhaltung

Wettbewerb

EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten für den Neubau eines Laborgebäudes mit Kleintierhaltung, Abteilung für Labortierkunde und Genetik des Zentrums für Biomedizinische Forschung, MedUni Wien - ALG Himberg am Standort 2325 Himberg, Brauhausgasse 34.

Die Sitzung des Preisgerichts fand am 11.06.2018 statt. Als Gewinner ging die doranth post architekten GmbH hervor.

1. Rang = Gewinner

Projekt 08 / doranth post architekten GmbH, D-80339 München

Auszug aus dem Juryprotokoll

Der Entwurf ist von einem hocheffizienten Layout der Funktionen und Abläufe in einer kompakten Volumetrie geprägt, die sich geschickt in den Bauplatz einfügt.
Der zur Straße gewendete, großzügig verglaste Eingangsbereich gibt dem Gebäude ein offenes Erscheinungsbild und stellt für Gäste und Mitarbeiter*innen den Orientierungs- und Drehpunkt dar.
Die hohe Trakttiefe des Baukörpers ermöglicht im EG sehr günstige, kurze Verbindungen zwischen Tierhaltung und Waschanlage bei gleichzeitiger reibungsloser Trennung der Sauber- und Schmutzbereiche. Die Großtierspange mit dem direkten, von der Straße abgewandten Zugang zur Weide ist ebenfalls sehr funktional gelöst.
Positiv sind die großzügigen Ver- und Entsorgungswege und die für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderlichen Stauflächen. Die großzügige Raumhöhe und das haustechnische Konzept garantieren auch für die Zukunft eine Entwicklungsfähigkeit des Hauses mit der Möglichkeit der Anpassung an allfällige spätere technische Entwicklungen.
Die Gestaltung der Außenanlagen scheint noch sehr schematisch. So entspricht der Vorbereich zur Straße mit der Parkierung der PKW in keiner Weise der Anmutung des verglasten Zugangsbereiches. Ebenso ist das Potenzial des Hofes zwischen Technikhaus und Kaninchenhaus noch zu entwickeln. Da der Bestandsbau nach Fertigstellung abgebrochen wird, erscheint die Ausrichtung der Fronten des Neubaus auf den Bestand nicht zwingend, und ein angemessener Vorbereich zur Straße als realisierbar.
Insgesamt stellt der Entwurf ein besonders klares und robustes Grundkonzept mit vielen Qualitäten im Detail dar, wie auch die Belichtung von Verkehrsflächen und die Bereiche für Mitarbeiter*innen zeigen.

 

2. Rang: Projekt 03, Malek Herbst Architekten ZT GmbH, 1060 Wien

3. Rang: Projekt 06, Arge Architekten Kronaus - Mitterer und Vasko+Partner, 1030 Wien

Anerkennung: Projekt 01, Architekt DI Christian Farcher, 1070 Wien

Anerkennung: Projekt 02, Architekt Katzberger ZT GmbH, 1040 Wien

Anerkennung: Projekt 07, Chiara Liebner GmbH, 10407 Berlin

Verfahrensbetreuer

ZT DI Andrea Hinterleitner
Invalidenstraße 3/12a
1030 Wien
Telefon: +43 1 877 48 11
Fax: +43 1 877 48 54
E-Mail: office(at)zt-hilei.at