Innsbruck bekommt ein Haus der Physik - so wird der klimafreundliche Neubau aussehen

Der Architekturwettbewerb für das Haus der Physik in Innsbruck ist entschieden. Heute wurde das Siegerprojekt von BIG, Wissenschaftsministerium, Uni Innsbruck, Land Tirol und Stadt Innsbruch im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Hans-Peter Weiss über den Neubau: "Mit dem Haus der Physik errichtet die BIG ein Schlüsselgebäude für den Universitätsstandort Innsbruck. Gemeinsam schaffen wir die räumlichen Voraussetzungen für naturwissenschaftliche Lehre und Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Der Wettbewerbsentwurf sieht ein besonders klimafreundliches Gebäude vor, das sich städtebaulich harmonisch in die bestehende Campus-Umgebung einfügt. Die Planung der Labore, in denen mit hochsensiblen, schwingungsempfindlichen Spitzenforschungsgeräten gearbeitet wird, muss baulich besonders durchdacht sein."

Im Bild: Wettbewerbssieger Günter Mohr mit Landesrat Anton Mattle, Landeshauptmann Günther Platter, Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Hans-Peter Weiss, Uni-Innsbruck-Rektor Tilmann Märk und Bürgermeister Georg Willi (v.l.n.r.)

Mit dem Haus der Physik entsteht in Innsbruck ein großes und modernes Zentrum der Naturwissenschaften. Es wird am Campus Technik der Universität Innsbruck errichtet und soll mit Wintersemester 2028 in Betrieb gehen. Die Physikinstitute der Universität Innsbruck sind aktuell am Campus verteilt und brauchen bereits heute mehr als den zur Verfügung stehenden Platz. Bald werden sie in einem eigenen Haus der Physik zusammenkommen. Dieses wird den gestiegenen Ansprüchen an Universitätsinfrastruktur, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, in hervorragender Weise gerecht. Das Haus der Physik ist für rund 850 Studierende und 500 Mitarbeiter*innen der Uni Innsbruck konzipiert.

Entscheidung für Mohr Architekten – klimafreundliches Haus der Physik

Im Wettbewerb wurde die städtebauliche Integration in den bestehenden Campus gefordert, gleichzeitig sollte ein besonders klimafreundlicher Universitätsneubau entstehen. Diese Vorgaben erfüllte das Architekturbüro Mohr Architekten mit einem "im Sinne der Ökologie und Nachhaltigkeit sehr stimmigen Gesamtentwurf", der die Jurymitglieder überzeugte.

Auszug aus der Jurybegründung: "Vom Städtebau bis zur Landschaftsidee, von der Gebäudestruktur bis zur Erscheinung, vom bodensparenden Konzept bis zur Mobilitätslösung, von der großen räumlichen Vielfalt bis zur Oberfläche, von der Funktionalität bis zur Nachhaltigkeit und vom Energiekonzept bis zur Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb überzeugt der Projektvorschlag auf allen Ebenen."

Auf 25.000 m² sind ein lichtdurchfluteter Eingangsbereich, ein zweistöckiger Hörsaal für 300 Personen, Seminar- und Praktikumsräume, Büros und Laborflächen vorgesehen. Die Labore nehmen die größte Fläche im Haus der Physik ein. Sie verteilen sich auf vier Ebenen, im Untergeschoss und im Erdgeschoss finden die schwingungsempfindlichen Versuche statt. Zwei Innenhöfe sorgen für natürliches Licht, teilweise bis ins Untergeschoss. Die Funktionsbereiche auf allen Ebenen werden durch eine Art Hauptverkehrsader erschlossen.

Eine bestehende, eingeschossige Garage soll in einen überdachten Fahrradabstellplatz für 160 Stellplätze samt Café umfunktioniert werden. In Richtung Haus der Physik entsteht so ein Platz mit Stufen, der den Studierenden als Aufenthalts- und Kommunikationsraum zur Verfügung steht.

Energieeffizienz wird über eine kompakte Bauweise, möglichst wenig Flächenverbrauch, Photovoltaik-Anlagen und Wärmerückgewinnung erreicht. Angestrebt ist eine Zertifizierung mit klimaaktiv Gold, dem höchsten Gebäudestandard für nachhaltiges Bauen. Ein Grünraumkonzept, das schattenspendende Bäume, Sträucher und Gräser vorsieht, ist in Planung und wird das Ensemble vervollständigen.