Energiebewusstsein im Schulbau

Das Potential von Energieeinsparungen möchten die BIG und das Bildungsministerium bei den Schulliegenschaften ab sofort noch besser ausschöpfen. Die BIG hat sich in den vergangenen Jahren eine umfassende Expertise erarbeitet, um möglichst unabhängig von fossilen Energieträgern zu sein. Das Pilotprojekt in der Höheren Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW19) in der Strassergasse, mit einer Photovoltaik Anlage und einer nachhaltigen Energiezentrale, wird Ende November fertiggestellt und soll richtungsweisend für zukünftige BIG Schulbauten sein. Zukünftig sollen auf dieser Grundlage alle Neubau- und Sanierungsmaßnahmen auf einen Einsatz dieser Technologien geprüft und sofern eine Eignung festgestellt wird, umgesetzt werden.

"Die HLW19 im 19. Wiener Gemeindebezirk ist ein Pilotprojekt im Schulbau und eine zwischen der BIG und dem BMBWF vereinbarte Initiative. Dieses zeigt durch den kombinierten Einsatz von Wärmepumpen, einem Pelletskessel, Photovoltaik Anlagen und Wärmespeicher, wie nachhaltige Energieversorgung funktioniert. Der Betrieb der Wärmeerzeugungsanlagen erfolgt zum Teil durch Lokalstrom aus PV Anlagen. Die Energiesysteme werden kombiniert betrieben und digital mittels Software optimiert. Diese innovative Gebäudetechnik wird durch die BIG betrieben, um dabei der Schule kostenneutral maximal CO2 reduzierte Energie zur Verfügung zu stellen. Die HLW19 dient somit auch als richtungsweisendes Projekt für weitere Bundesschulen im Sinne von Energieeffizienz, Kosteneinsparungen und Klimaneutralität", so Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft.

„Auch angesichts der derzeitigen Situation ist es mir wichtig, nachhaltig in die Zukunft zu blicken und dort anzusetzen, wo das Fundament für die verantwortungsvolle Nutzung der Energieressourcen liegt: im Schulbau. Ich habe daher eine Prüfung beauftragt, wie man den Schulbau noch nachhaltiger gestalten kann. Dazu wurden mit der BIG ein mittel- und langfristiges Paket ausgearbeitet. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben uns auch im Bereich der Energietechnik neue Möglichkeit geschaffen, die wir nun auch im Schulbau zur Steigerung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit nutzen können. Wir setzen dabei unteranderem einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Photovoltaik, nachhaltige Energiesysteme und die Optimierung von energietechnischen Anlagen. Dazu wurde eine dementsprechende Überarbeitung der Richtlinien für den Schulbau bereits beauftragt. Zusätzlich schaffen wir mit unserer ‚energie:bewusst‘-Kampagne bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für einen schonenden Einsatz von Energie“, so Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek.

BIG und BMBWF beschließen Programm für PV Anlagen im Schulbau

Insgesamt 114 Photovoltaikanlagen befinden sich bereits auf Dächern von BIG Schulen, 90 weitere Schulgebäude werden auf ihre Eignung für Photovoltaik geprüft. Zukünftig soll jeder Schulneubau mit Photovoltaik-Anlagen, wo immer es technisch und wirtschaftlich möglich ist, ausgestattet werden. Das Ziel ist das maximale Ausmaß zur Erzeugung von erneuerbaren Energien zu nutzen und den Stromverbrauch im Sinne des Ausbaus, von alternativen Energien so weit als möglich kostengünstig aus diesen Anlagen, zu decken. Die Umsetzung erfolgt in Form eines gemeinsamen Finanzierungsmodells von BIG und Bildungsministerium, das langfristig zu Einsparungen führen soll.

20 Prozent Einsparung an Strom und Wärme

Bei bestehenden Bundesschul-Liegenschaften setzen die BIG und das Bildungsministerium bereits auf Einsparcontracting und energieoptimierte Betriebsführung. Durch die Optimierung von energietechnischen Anlagen und des Betriebes werden durchschnittlich 20 Prozent an Strom und Wärme eingespart. Derzeit werden 165 BIG Liegenschaften betreut und weitere Schulen sollen folgen. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sollen die Nutzer*innen für das Thema Energiesparen sensibilisiert werden. Hier liegen weitere 15 Prozent Einsparungspotenzial.

Fahrplan für kurz und mittelfristige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zwischen BMBWF, Bildungsdirektionen und BIG festgelegt

Als Sofortmaßnahme wird das BMBWF in drei Phasen gemeinsam mit der BIG und jeder Bildungsdirektion kurz- und mittelfristige Potentiale zur Energieoptimierung und mögliche Maßnahmen dazu ausarbeiten. Phase I sieht eine Grobanalyse der Potentiale vor, Phase II die Ausarbeitung kurz und mittelfristiger „no-cost/low-cost“ Maßnahmen wie der Einbau von Bewegungsmeldern und Phase 3 kostenintensivere und komplexere Maßnahmen wie die Modernisierung der Gebäudetechnik.

Von Silber auf Gold

Im SCHEP 2020  wurde festgelegt, dass Sanierungs- und Neubauprojekte im Schulbereich nach dem klimaaktiv Silber Standard zu errichten sind. Zukünftig soll bei Neubauten klimaaktiv Gold als Ziel für Neubauten verfolgt werden.