Buchpräsentation

Welche Bedeutung hat Architektur für Universitäten? Dieser Frage geht das Buch "Architektur des Wissens – Vom Elfenbeinturm zum offenen Universitätscampus" nach, das von der BIG herausgegeben wird. Am 4. September wurde es in Anwesenheit von Wissenschaftsminister Heinz Faßmannpräsentiert.

Das Wissen der Welt verdoppelt sich alle fünf bis zwölf Jahre. Und auch die Art und Weise Wissen zu generieren verändert sich in immer schnellerem Tempo. Klar, dass mit diesen Anforderungen auch die Universitäten mithalten müssen – nicht nur in technologischer, sondern auch räumlicher Hinsicht. Präsentierten sich Universitätsbauten früher als monumentale, aber abgeschottete Tempel des Wissens, sind sie heute weltoffene Räume, die Begegnung und Kommunikation fördern.

Das von der BIG herausgegebene Buch "Architektur des Wissens – Vom Elfenbeinturm zum offenen Universitätscampus" zeigt wie sich Bildungsarchitektur verändert hat und in welchem Umfeld wir künftig lernen werden. Anfang September wurde es in den Räumen der BIG in Anwesenheit prominenter Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft präsentiert.

Mit der Frage, was eine Universität sein soll beschäftigte sich auch die Keynote Speech von Zukunftsforscher Harry Gatterer. Sein Befund: Alles, bloß kein Elfenbeinturm. Er erinnerte das Publikum - darunter auch Reinhard Kannonier, Rektor der Kunstuniversität Linz oder Ulrike Sych, Rektorin der Universität für Musik und darstellende Kunst - eindringlich daran, dass man es sich in Zeiten der Digitalisierung und des "fluiden Wissens" nicht leisten könne auf das Know-How von außen zu verzichten.

Waren die Universitäten früher auch bauliche Bollwerke des Wissens, sind sie heute – zumindest architektonisch – geprägt von Transparenz und Offenheit. Den Weg dorthin und die Vielfalt an Bauten, die diesen Zugang unterstützen, zeichnet das im Molden Verlag erschienene Buch nach. Nach der Begrüßung durch BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weissfand Bildungsminister Heinz Faßmann launige Worte über die Architektur des Learning Center von Zaha Hadid am benachbarten Campus WU, bei dem es sich "aufgrund der Schrägen um einen Konstruktionsfehler handeln" müsse. Wolfgang Hesoun, Präsident der Industriellenvereinigung Wien, betonte in seiner Rede die Wichtigkeit einer fundierten universitären Ausbildung für die Wirtschaft. Darüber und vor allem auch über die aktuellen BIG-Bauprojekte an ihren Universitäten tauschten sich im Anschluss auch die hochkarätigen Gäste wie BOKU-Vizerektorin Andrea Reithmayer und Maria Zettler, Vizerektorin der Universität für angewandte Kunst, aus.